
Indoor-Schiessen: Eschlikon ist dabei
Eschlikon. Der Gemeinderat beantragt der Bürgerschaft, sich an der Indoor-Schiessanlage, die in Münchwilen entstehen wird, anzuschliessen. Dennoch bleiben die Schiessanlagen in der Gemeinde ein Thema.
Seit 2003 befasst sich eine Projektgruppe mit Vertretern aus verschiedenen Schützengesellschaften mit dem Thema Schiesswesen in der Region. Der Schiess- und Verkehrslärm sowie die Sicherheit sind die wichtigsten Standortprobleme für eine neue oder die Sanierung einer bestehenden Anlage. Aus diesem Grund hat die Projektgruppe entschieden, eine zukunftsorientierte multifunktionale Schiessanlage für die ganze Region zu erstellen.Das Projekt Regionale Indoor-Schiessanlage Tannzapfenland (RIST) soll in Münchwilen am Standort des jetzigen Schützenhauses realisiert werden.
Die neue Schiessanlage besteht aus 12 Scheiben für 300 Meter, 8 Scheiben für 10 Meter, (Luftgewehr und Pistole), 12 Scheiben für 50 Meter (Kleinkaliber und Pistolen) und 2 mal 5 Scheiben für 25 Meter (Pistole). Eine Schützenstube bietet Platz für etwa 72 Personen und zu den bestehenden 15 alten Parkplätzen kämen 40 neue dazu. Der Kapitalbedarf beträgt 4’200’000 Franken. Die Stimmberechtigten der Gemeinden Bichelsee-Balterswil, Fischingen und Sirnach hatten bereits einen Betrag von je 400’000 Franken zugesagt, ebenso die Pro Zürcher Berggebiet PZB (Fischingen und Bichelsee-Balterswil). Über eine Beteiligung Münchwilens in gleicher Höhe soll im Mai abgestimmt werden. Vom Kanton Thurgau sind rund 150’000 Franken zu erwarten. Die verbleibenden 2’450’000 Franken sollen als Hypothek, von Sponsoren und Genossenschaftern, weiteren Gemeinden und Schützengesellschaften beschafft werden.
Der Gemeinderat Eschlikon hat sich über das geplante Projekt schon mehrfach orientieren lassen und nun beschlossen, der Gemeindeversammlung ebenfalls einen Antrag für den Beitritt zur Regionalen Indoor-Schiessanlage zu stellen. Das geht aus einer Mitteilung hervor. Die Behörde sei überzeugt, dass mit dem Bau einer Indoor-Schiessanlage die Region der absehbaren Entwicklung des künftigen Schiesswesens absolut gerecht wird. Damit könne eine öffentliche Aufgabe sowohl in Bezug auf das Schiesswesen, als auch in Bezug auf den berechtigten Schutz der Bevölkerung langfristig sinnvoll gelöst werden.
Das Schiesswesen in Eschlikon wird die Behörde in nächster Zukunft aber unabhängig von einem Anschluss an die Indoor-Anlage beschäftigen. «So müssen sowohl die bestehenden Anlagen in Hurnen und Eschlikon sowie die stillgelegte Anlage in Wallenwil mit einem erheblichen finanziellen Aufwand saniert werden», schreibt der Gemeinderat. Bei einer Ablehnung eines Beitritts ist mindestens eine Schiessanlage, nach deren Altlasten-Sanierung bis spätestens 01.11.2008 mit künstlichen Kugelfängen auszurüsten.
Die Sensibilität der Bevölkerung gegenüber Lärm wird in Zukunft sicher nicht geringer. Selbst nach der Sanierung der Schiessanlagen kann dieses Problem nicht nachhaltig behoben werden. Die umfangreichen Sanierungen der durch das Schiesswesen belasteten Standorte könnten durch den Beitritt zur Regionalen Indooranlage einer endgültigen und nachhaltigen Lösung zugeführt werden. Die sanierten Anlagen können renaturiert und der Schiesslärm kann eliminiert werden. Der oberirdische Schiessbetrieb auf den bisherigen Anlagen in Eschlikon könnte eingestellt werden.