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Impfkampagne gegen Gebärmutterhalskrebs

Frauenfeld. Der Kanton Thurgau lanciert ein Impfprogramm gegen Gebärmutterhals-Krebs: 11- bis 19-Jährige können sich auf Kassenkosten impfen lassen

Alle jungen Frauen im Thurgau zwischen 11 und 19 Jahren können sich ab August kostenlos gegen Gebärmutterhals-Krebs impfen lassen.
Der Kanton startet eine Impfkampagne, bei der die Krankenkassen die Impfkosten übernehmen.

Wie der stellvertretende Kantonsarzt Mathias Wenger am Donnerstag mitteilte, rechnet der Kanton mit etwa 6000 Impfwilligen jungen Frauen im ersten Jahr der Kampagne. Das wäre die Hälfte der 11- bis 19-Jährigen.

Kanton schiesst vor
Impfen können alle Ärzte, die einen Impfbewilligungvertrag unterschreiben. Sie können dann direkt bei der Herstellerfirma den Impfstoff beziehen.
Die Kosten dafür stellt die Firma dem Kanton in Rechnung. Dieser bezahlt zuerst einmal die Arztleistungen.

Danach reicht der Kanton eine Rechnung den Krankenkassen weiter, die ihm die Kosten zurückerstatten.
Die Geimpften oder ihre Eltern müssen nichts bezahlen – auch nicht die Krankenkassen-Franchise.

Wie Kantonsarzt Max Dössegger erklärte, waren die Kassen nur bereit die Kosten zu übernehmen, wenn der Kanton die adminstrative Abwicklung der Kampagne übernimmt.
Zudem seien so die Kosten der Impfung um 40 bis 50 Franken tiefer, weil die Lieferfirma direkt mit dem Kanton abrechnet.

Infokampagne
Insgesamt wird mit Kosten von rund 3 Mio. Franken für die Impfung gerechnet.
Davon entfallen 2,6 Mio. Fr. auf die Impfstoff-Kosten, 270 000 Fr. werden voraussichtlich die ärztlichen Leistungen kosten.

Der Rest der Summe ist für eine Informationskampagne eingeplant. Diese soll dafür sorgen, dass wirklich alle jungen Frauen erfahren, dass sie sich kostenlos impfen lassen können.

Dreimal impfen
Die Impfung muss innerhalb eines halben Jahres dreimal erfolgen. Jede Impfung kostet 236,85 Franken. Sie verhindert aber 70 Prozent der Gebärmutterhals-Krebserkrankungen.

Die Gebärmutterhals-Impfprogramme im Thurgau und anderen Kantonen waren vom Bund initiiert worden.
Im April dieses Jahres gaben dann die kantonalen Gesundheitsdirektoren grünes Licht für die Umsetzung.

Impfen lassen, bevor man sexuell aktiv ist
Gebärmutterhals-Krebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit. In der Schweiz erkranken daran jährlich 250 Frauen, 90 sterben daran.
Die Ursache der Erkrankung ist überwiegend eine sexuell übertragene Infektion. Die Impfung sollte deshalb erfolgen, bevor die Mädchen und Frauen sexuell aktiv werden.

ThurgauThurgau / 10.07.2008 - 16:01:00