
Hillingers Friedenstaube steht jetzt in Heiden
Heiden. Heute hat Josef Büchelmeier, Oberbürgermeister der Stadt Friedrichshafen, Norbert Näf eine der 30 Friedenstauben des Landshuter Künstlers Richard Hillinger übergeben.
Am 6./7. Dezember 2008 geben die beiden die Friedenstaube gemeinsam der Bürgermeisterin der Stadt Sarajevo weiter. Die Taube, die im Schnabel einen Ölzweig als Friedenszeichen trägt, fliegt durch die Welt – von Person zu Person, von Institution zu Institution, wobei die Empfänger sich verpflichten, sich in ganz besonderer Weise für die Einhaltung der Menschenrechte zu engagieren.
Mit dieser symbolischen Geste verstärken Friedrichshafen und Heiden die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Friedrichshafen und Heiden über dem Bodensee. Die Bevölkerung hat die eindrückliche Rede von Josef Büchelmeier an der 1. August-Feier 2007 noch in Erinnerung, in welcher er mit viel Symbolik Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Orten aufzeigte. Josef Büchelmeier weilte aus Anlass der traditionellen Gedenkfeier für Henry Dunant in Heiden, an der am 30. Oktober 2008 mehr als 120 Personen aus dem In- und Ausland und aus Heiden teilgenommen haben. Auch durch die Mitwirkung im Patronatskomitee des Vereins Dunant-Jahr 2010 bringt Josef Büchelmeier seine besondere Beziehung zu Heiden zum Ausdruck. Wer weiss, vielleicht findet ja ein Gastspiel des Oratoriums «Henry Dunant – ein dramatisches Menschenleben» mit einem Text von Bundesrat Hans-Rudolf Merz und Musik des Komponisten Gion Antoni Derungs in Friedrichshafen statt. Das Werk wird am 30. Oktober 2010 als Projekt des Dunant-Jahres 2010 in Heiden uraufgeführt.
Symbolik der 30 Friedenstauben
Der Künstler Richard Hillinger hat zum 60. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte der Vereinten Nationen am 10. Dezember 2008 dreißig goldfarbene Tauben in Lebensgröße geschaffen. Jede dieser Tauben steht für einen der 30 Artikel der Menschenrechte. Die 30 Tauben, die alle einen Ölzweig als Friedenszeichen im Schnabel tragen, fliegen durch die Welt – von Person zu Person, von Institution zu Institution, wobei die Empfänger sich verpflichten, sich in ganz besonderer Weise für die Einhaltung der Menschenrechte zu engagieren. Die Aktion wurde vom Künstler zusammen mit dem deutschen Bundespräsidenten a. D., Prof. Dr. Roman Herzog, gestartet.
Diesem Patronat haben sich inzwischen folgende Persönlichkeiten angeschlossen: Vaclav Havel, Michail Gorbatschow, Gyula Horn, Shirin Ebadi, Desmond Tutu, Kim Dae-Jung, Prof. Muhammad Yunux und Oscar Arias. Die 30 Friedenstauben fliegen bereits durch die ganze Welt. Erhalten haben sie nebst den genannten Personen auch der Papst, Charlotte Knobloch (Präsidentin des Zentralrats der Juden), der Botschafter des Königreichs Kambodscha, der Dalai Lama und viele mehr. Josef Büchelmeier übergab Norbert Näf die 29. der 30 Friedenstauben. Diese fliegt von Friedrichshafen aus in die Welt. Heiden ist der erste Ort in der Schweiz, an welchem die Friedenstaube im Rathaus steht. Josef Büchelmeier und Norbert Näf reisen am 6./7. Dezember 2008 nach Sarajevo, um dort die Friedenstaube der Bürgermeisterin Semiha Borovac weiterzugeben. Sarajevo, Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina, ist die Partnerstadt von Friedrichshafen.
29. Friedenstaube steht für Artikel 29
Friedrichshafen als «Startflughafen» der 29. Friedenstaube hat die Patenschaft für Artikel 29 der Menschenrechtserklärung übernommen. Dieser lautet:
1. Jeder hat Pflichten gegenüber der Gemeinschaft, in der allein die freie und volle Entfaltung seiner Persönlichkeit möglich ist;
2. Jeder ist bei der Ausübung seiner Rechte und Freiheiten nur den Beschränkungen unterworfen, die das Gesetz ausschließlich zu dem Zweck vorsieht, die Anerkennung und Achtung der Rechte und Freiheiten anderer zu sichern und den gerechten Anforderungen der Moral, der öffentlichen Ordnung und des allgemeinen Wohls in einer demokratischen Gesellschaft zu genügen;
3. Diese Rechte und Freiheiten dürfen in keinem Fall im Widerspruch zu den Zielen und Grundsätzen der Vereinten Nationen ausgeübt werden.
Dunant-Jahr 2010 ist ein Friedensprojekt
Gemeindepräsident Norbert Näf zeigte sich ausserordentlich stolz, dass Heiden einer der Friedenstauben eine vorübergehende Heimat geben darf. Er wies als Präsident des Dunant-Jahres 2010 auf die vielen friedensfördernden Aktivitäten hin, die in Heiden vor dem Jahr 2010, natürlich im Dunant-Jahr 2010 selbst, aber auch danach, geplant sind. So soll bereits im nächsten Jahr der erste Dunant-Friedenslauf nach dem Motto «Kinder laufen für Kinder» stattfinden. Im Jahr 2010 ist eine internationale Ausrichtung des Friedenslaufs vorgesehen. Der Friedenslauf soll zu einem jährlichen traditionellen Anlass in Heiden werden. Ein Höhepunkt wird sicherlich die geplante Internationale Jugend-Friedenskonferenz sein, an der sich Kinder und Jugendliche aus fünf Kontinenten, den fünf Bodenseeregionen und den vier Schweizer Sprachregionen über Frieden und Humanität austauschen. Die Schlussdeklaration soll einem Friedensnobelpreisträger übergeben und durch die Teilnehmenden nachhaltig in ihre Heimat weitergetragen werden.
Bild 1 in Grossansicht
Bild 2 in Grossansicht