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Handicap Kontaktaufnahme

Lustmühle. Für einsame Herzen gibt es Chatrooms und Kontaktbörsen, Datingshows oder übereifrige Freunde. Doch das ist ungewöhnlich: Ein findiger Geschäftsmann bietet golfen für Singles an.

Gerhard Koch ist gebürtiger Schwabe, bereits vor 17 Jahren hat er sich aber ins Appenzellerland verliebt. Mit der Liebe scheint es der knapp 60-Jährige sowieso zu haben – er hat sich einen ganz speziellen Service ausgedacht, um zusammenzuführen, was zusammengehört.

In enger Zusammenarbeit mit einer grossen Anzahl von Golfressorts im In- und Ausland erarbeitet er stimmige Anlässe, spezielle Turniere und exklusive Golfreisen. Ausserdem hat er natürlich immer ein offenes Ohr für die Anliegen seiner Golf-Singles und möchte einen rundum perfekten Service bieten, damit sich alle wohlfühlen. Wie überall ist das Wohlfühlen natürlich auch hier nicht gratis – 365 Franken hat der einsame Golfer für eine normale Mitgliedschaft zu bezahlen, Reisen sind nicht inklusive.

Niemand wollte etwas von der Idee wissen
Bevor Koch mit dieser findigen Idee zum Grossunternehmer wurde, arbeitete er schon fast überall. In seinem Lebenslauf findet sich so neben Auditor auch Skilehrer – «bis ich dann mit zunehmendem Alter auch nicht mehr so einfach eine Arbeit gefunden habe», wie er sagt.

Irgendwann habe er dann in Davos gearbeitet und gehört, wie viele Unternehmen sich beklagt hätten, das immer weniger Leute nach Davos kommen würden – kurzerhand erarbeitet der Deutsche eine umfangreiche Marketingstrategie, die sich vor allem an grössere Zielgruppen, wie etwa Singles, richtete. Diese wollte er beispielsweise Tui, Hotelplan oder Kuoni verkaufen. Doch niemand wollte Kochs Idee haben – so hat er sie dann in leicht abgeänderter Form selbst realisiert und den SingleGolfclub gegründet.

Spielt selbst gar kein Golf
Der Erfolg gibt ihm Recht: Nach der Schweiz läuft das Unternehmen bereits auch in Deutschland und Österreich und befindet sich auf dem Sprung nach Amerika, die Golfsingles haben angebissen. Was dabei erstaunt: Eigentlich kennt sich Koch in diesem Sport gar nicht aus. «Nein, ich bin selbst kein Golfer», lacht Koch. Funktioniert hat seine Idee trotzdem und zwar so gut, dass er sich wohl bald aus dem Geschäft zurückziehen und seinem Sohn die Führung überlassen wird.

Vielleicht findet er dann ja Zeit an seinem eigenen Handicap zu arbeiten.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 09.01.2007 - 17:18:00