Grosseinsatz gegen Einbrecher – reihenweise Kriminaltouristen gefasst
Aarau/AG In einer koordinierten Aktion fahndeten Polizei und Grenzwache mit zahlreichen Einsatzkräften im ganzen Kanton nach Einbrechern. 13 Personen wurden teilweise auf der Flucht festgenommen, zehn davon als mutmassliche Einbrecher.
Die Zeit zwischen dem Beginn der Winterzeit und dem Jahresende ist die Hochsaison von Einbrechern. Dem- entsprechend verzeichnet die Kantonspolizei Aargau in den letzten Wochen einen markanten Anstieg der Einbrüche.
Mit dem Ziel, Einbrüche zu verhindern und Täter zu fassen, führt die Kantonspolizei auch dieses Jahr wieder Fahn- dungsaktionen durch. Eine davon fand am Freitag, dem 15.11.2019 statt. Das Grossaufgebot der Kantonspolizei Aargau mit rund 130 Polizistinnen und Polizisten wurde verstärkt durch Patrouillen von Partnerorganisationen (Grenzwachtkorps, Regionalpolizeien, Transportpolizei SBB).
Die Aktion dauerte vom frühen Nachmittag bis in die späte Nacht hinein. Sie umfasste Verkehrskontrollen an Auto- bahnausfahrten und entlang wichtiger Verkehrsachsen. Dazu kamen Personenkontrollen an sogenannten «Hotspots» wie etwa an Bahnhöfen. Auch hielt die Polizei in Wohngebieten Ausschau nach verdächtigen Personen.
Im Einsatz stand auch ein Helikopter der Kantonspolizei Zürich, der mit Wärmebildkamera ausgerüstet die Aktion aus der Luft unterstützte. Insbesondere bei der Fahndung nach den flüchtenden Personen leistete er wertvolle Dienste.
Die intensiven Anstrengungen der Polizei haben sich gelohnt. So kann sie die Festnahme von zehn mutmass- lichen Einbrechern verzeichnen. Dazu kommen vier festgenommene Personen, die im Fahndungsregister ausgeschrieben oder rechtswidrig in der Schweiz anwesend waren.
16:30 Uhr/A1-Anschluss Aarau-West: Eine Patrouille der Kantonspolizei Aargau stoppt einen Peugeot mit rumäni- schen Kontrollschildern. Darin sitzen zwei Rumänen im Alter von 29 Jahren. Einer von ihnen ist zur Verhaftung ausgeschrieben. Im Auto finden die Polizisten Einbruchs- werkzeuge. Die beiden mutmasslichen Kriminaltouristen werden festgenommen.
16:30 Uhr/A1-Anschluss Lenzburg: Die Regionalpolizei Lenzburg kontrolliert ein Auto, welches mit vier Albanern ohne Wohnsitz in der Schweiz besetzt ist. Alle vier werden im Polizeikommando eingehend überprüft. Dabei ergibt ein Spurenvergleich Übereinstimmungen zu Wohnungsein- brüchen der letzten Tage. Die vier Verdächtigen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren werden für weitere Ermittlungen inhaftiert.
19:00 Uhr/Schartenfelsstrasse Wettenden: Bei einem Einfamilienhaus wird ein Alarm ausgelöst. Die Polizei rückt sofort mit mehreren Patrouillen aus und findet eine eingeschlagene Terrassentüre vor. Einem Kantons- polizisten fällt zur gleichen Zeit auf dem Fussweg entlang der Limmat ein Mann auf, der heftig atmet und schwitzt. Als ihn der Polizist kontrollieren will, rennt der Verdächtige weg und wirft dabei einen Rucksack und zwei Taschen weg. Diese sollten später wieder gefunden werden.
Dank der beherzten Mithilfe eines Passanten kann der Flüchtende überwältigt und in Handschellen gelegt werden. Beim Festgenommenen handelt es sich um einen 23-jährigen Chilenen ohne Wohnsitz in der Schweiz. Die weitere Fahndung nach möglichen Komplizen blieb erfolglos.
19:30 Uhr/Zofingen Der Bewohner eines Mehrfamilien- hauses begegnet auf der Strasse zufällig dem Mann, der am Vorabend in seine Wohnung eingeschlichen und danach ohne Beute geflüchtet war. Die Regionalpolizei kann den 20- jährigen afghanischen Asylbewerber wenig später festnehmen. Er gibt die Tat zu.
21.45 Uhe/Hauptstrasse Frick:Eine Patrouille der Regionalpolizei Oberes Fricktal will einen BMW mit deutschen Kontrollschildern anhalten. Derunbekannte Lenker missachtet jedoch das Haltezeichen und flüchtet. Die Polizei löst sofort eine Fahndung aus und zieht den Polizeihelikopter sowie Hundeführer hinzu. Wenig später durchbricht der Wagen in Münchwilen eine Strassensperre der Grenzwache und setzt die Flucht in Richtung Stein fort.
Noch bevor die nachfolgende Grenzwache dort eintrifft, verunfallt der Wagen. Die Grenzwächter sehen noch, wie drei Personen in Richtung Rhein davonrennen und dort trotz winterlicher Temperaturen in den Fluss springen. Sofort werden Boote der Feuerwehr Möhlin und der deutschen Polizei sowie der Helikopter angefordert, um nach den Schwimmern zu suchen. Zwei von ihnen kommen um 22:30 Uhr durchnässt, aber unversehrt an Land.
Nach einer Untersuchung im Spital werden beide festgenommen. Es handelt sich um einen Kroaten und einen Franzosen, beide 18 Jahre alt und ohne Wohnsitz in der Schweiz. Im Auto findet die Polize Einbruchsutensilien. Trotz weiterer intensiver Suche fehlt vom dritten Flüchtigen jede Spur.