Grosse Indoor-Hanfanlagen aufgedeckt
Brugg/AG. Die Kantonspolizei hat Ermittlungen gegen vier Personen abgeschlossen. Insbesondere zwei von ihnen wird zur Last gelegt, in grossem Stil Indoor-Hanfanlagen betrieben und mit dem illegalen Handel viel Geld verdient zu haben.
Die Verhaftung des 55-jährigen Schweizers und dessen 52-jähriger Schweizer Lebenspartnerin anfangs Januar 2009 war die Folge intensiver Vorabklärungen der Kantonspolizei. Die beiden im Bezirk Laufenburg wohnhaften Personen hatten im Untergeschoss eines Gewerbegebäudes Räume gemietet. Dort stiessen die Ermittler auf eine professionell eingerichtete Indoor-Hanfanlage mit mehreren tausend Pflanzen. Diese wurde folglich stillgelegt.
Durch ihre Ermittlungen kam die Kantonspolizei zum Schluss, dass das Paar mehrere hundert Kilogramm Marihuana hergestellt und verkauft haben musste. Dabei verdienten die beiden offensichtlich viel Geld. So fand die Kantonspolizei teilweise in Verstecken rund 175’000 Franken in bar. Der IV-Rentner und seine Partnerin besitzen zudem mehrere Autos, Motorräder sowie luxuriöse Wohnanhänger mit einem exklusiven Zugfahrzeug. Den beiden Personen wird zur Last gelegt, diese Fahrzeuge im Wert von mehreren hunderttausend Franken mit dem Erlös aus dem illegalen Hanfhandel finanziert zu haben. Dementsprechend wurden die beiden auch wegen Geldwäscherei zur Anzeige gebracht. Das Bezirksamt Laufenburg stellte das gefundene Bargeld und alle Fahrzeuge sicher.
Die Abklärungen führten die Ermittler auch zu einer Gewerbeliegenschaft im Bezirk Aarau. Dort hatte der Mann Räume gemietet und darin bereits bauliche Vorbereitungen für eine weitere Indoor-Anlage grösseren Ausmasses getroffen.
Bei den Hausdurchsuchungen stellte die Kantonspolizei auch mehrere Schusswaffen mit Munition sicher.
Die beiden Personen befanden sich rund einen Monat in Untersuchungshaft. Sie waren nur bedingt geständig. So konnte die Kantonspolizei bislang auch keine Abnehmer des Marihuana zur Verantwortung ziehen.
Erkenntnisse aus den ersten Ermittlungen führten die Kantonspolizei bald auch auf die Spur eines 53-jährigen Schweizers aus dem Bezirk Brugg. Die Ermittler fanden in seinem eigenen Gewerbebetrieb zwei versteckte Indoor-Anlagen, die er erst kurz zuvor aufgebaut und bepflanzt hatte. Zur ersten Ernte und zum Handel war es bis zur Verhaftung Mitte Januar 2009 allerdings nicht mehr gekommen. Auch diese Anlage wurde abgebaut und vernichtet.
An den illegalen Machenschaften des Mannes beteiligt war auch dessen Lebenspartnerin, eine 47-jährige Schweizerin. Wie er verbrachte auch sie rund eine Woche in Untersuchungshaft.
Die Kantonspolizei hat die beiden Ermittlungsverfahren abgeschlossen und die Akten den zuständigen Bezirksämtern in Laufenburg und Brugg übergeben.