
«Geld als Motivationsspritze wirkt nur kurzfristig»
Eine Schulklasse im Kanton Aargau wird für gute Leistungen entlöhnt. Selbstverständlich nur im Rahmen eines Projekts. Im Kanton Appenzell Innerrhoden will man Schüler weiterhin konventionell motivieren.
Da ist wohl mancher Schulbankdrücker neidisch auf die Klasse 2d an der Kantonsschule Aarau: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse kriegen nämlich Geld für gute Schulnoten.
Das Ganze findet laut 20min.ch im Rahmen einer Maturitätsarbeit statt. Der Maturand möchte während neun Wochen untersuchen, wie sich der finanzielle Anreiz auf den Notendurchschnitt auswirkt. In den USA wird das «Pay for Performance»-Programm schon seit zwei Jahren an Schulen durchgeführt. Vor allem bei Schülern mit Migrationshintergrund, die aus einkommenschwachen Familien kommen, bewährt sich das System.
Für Marina Lazzarini, Schulamtsleiterin vom Kanton Appenzell Innerrhoden wäre ein solches System befremdend: «Wir müssen den Schülern andere Anreize schaffen als Geld. Sie sollten mit Themen motiviert werden.» Lazzarini kann sich zwar vorstellen, dass Geld kurzfristig einen Lernschub bewirken könne, bemängelt aber auch: «Irgendwann ist der Deckel ja voll. Kriegt ein 6-er Schüler, der sich nicht mehr verbessern kann, dann kein Geld mehr?»
So weit wird es aber nicht kommen: In neun Wochen ist das Projekt abgeschlossen. Dann müssen sich Schüler und Lehrer wieder mit gängiger Motivation pushen: Beispielsweise gute Noten, damit man später eine Hochschule besuchen kann. Irgendwann zahlen sich gute Noten dann schon durch Moneten aus.