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Gefahrzone: Fussgängerstreifen

Ausserrhoden. Die Sicherheit von Senioren im Verkehr soll verbessert werden. Doch sind Senioren im Verkehr gefährdet oder gefährlich?

Der VCS (Verkehrsclub Schweiz) forderte kürzlich eine Verbesserung der Verkehrssicherheit für Senioren und will mit der Studie «Senioren und Verkehrssicherheit» zur Versachlichung der momentan einseitigen Diskussion beitragen. Ältere Menschen seien nämlich mehr gefährdet als gefährlich, heisst es darin. Die meisten Unfälle würden sich zu Fuss ereignen; im Jahr 2004 seien zwei von drei getöteten Fussgängern älter als 65 gewesen. Und in über 70 Prozent der Fälle hätten diese keine Schuld. Eine Verbesserung soll mit dem Sensibilisieren der Problematik erreicht werden.

Gefährdet oder gefährlich?
Diese Meinung teilt auch Willi Moesch, Mediensprecher der Kantonspolizei Appenzell Ausserrhoden: «Fussgänger müssen allgemein auf richtiges Verhalten auf der Strasse aufmerksam gemacht werden. Bei uns im Ausserrhoden sind in der letzten Zeit viele Unfälle im Zusammenhang mit Fussgängern passiert.» Dabei seien jedoch nicht nur ältere Personen involviert gewesen, sondern Menschen jeglichen Alters. Willi Moesch ist überzeugt, dass Senioren gefährdet, aber gleichzeitig auch gefährlich sind. Gefährdet seien sie klar als Fussgänger; gefährlich hingegen als Autofahrer.

«Natürlich kann man das nicht generell sagen, aber viele fahren beispielsweise ausserorts zu langsam. Dies wird kritisch, weil nachfolgende Fahrzeuge mit riskantem Überholen reagieren», sagt Moesch. Auch das Beherrschen des Fahrzeuges sei oft ein Grund zum Bemängeln.

Fussgänger allgemein
Allgemein gilt: Fussgänger sind jetzt, in der dunklen Jahreszeit, eher gefährdet. «Kritisch wird es, wenn die Leute in der Dämmerung und am Abend dunkel gekleidet sind. Oder sie nicht korrekt auf dem Fussgängerstreifen die Strasse überqueren, sondern zwei Meter daneben», sagt Moesch. Auch Personen, die am Strassenrand entlanggehen – dies möglicherweise noch auf der falschen Seite – sind ausserordentlich gefährdet. In diesen Fällen empfiehlt sich lichtreflektierende Kleidung oder ein Leuchtarmband.

Verschärfte Kontrollen
Seit Montag der vergangenen Woche werden in Kanton Appenzell Ausserrhoden aufgrund der sich häufenden Verkehrsunfälle mit Fussgängern die Kontrollen verstärkt. Der kürzliche Vorfall mit dem 9-jährigen Mädchen, das in Speicher auf einem Fussgängerstreifen angefahren wurde und danach vom Lenker einfach liegen gelassen wurde, schockierte. «Die Polizei wird durch die Vorkommnisse gefordert. Die Fussgängerstreifen werden von nun an stärker überwacht», meint Moesch. So wird in Zukunft verstärkt Präsenz gezeigt; dies zu Gunsten der Prävention. Gefährliche Manöver wie das Durchfahren, selbst wenn der Gegenverkehr bereits anhält, sollen verhindert werden.

Seit diesem Jahr ist die Polizei befugt, an Ort und Stelle Ordnungsbussen von 140 Franken zu verlangen; früher musste zuerst ein Rapport an den Untersuchungsrichter geschickt werden. Besonders gefährliche Situationen, bei denen ein solcher Betrag mit der Gefahr nicht mehr gleichzusetzen ist, werden aber immer noch an den Untersuchungsrichter weitergeleitet. So hofft man, künftig solche Unfälle zu vermeiden.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 07.12.2006 - 09:31:00