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Für ein sicheres Fussballfest

Die EURO 2008 hat für Zürich als Host City eine grosse Bedeutung und stellt für Stadt sowie Sicherheits- und Rettungskräfte eine Herausforderung dar. Schutz & Rettung Zürich und die Stadtpolizei bereiten sich intensiv auf diese Aufgabe vor.

Die UEFA EURO 2008™ ist der grösste je organisierte Sportanlass in der Schweiz. Zehntausende Fans und Besucher werden im nächsten Juni in der Host City Zürich erwartet. Ziel der Stadt Zürich ist es, dass der Grossanlass ein freudiges Fussballfest für die Zürcher Bevölkerung und die Fans wird. Zürich ist eine Stadt, die Feste feiern kann, wie das vergangene Züri Fäscht 2007 bewiesen hat. Die Dienstabteilungen des Polizeidepartements schaffen dazu die Grundlage. Das Teilprojekt Sicherheit der Host City Zürich ist auf gutem Kurs.

Erfahrungen wurden gesammelt
Die Projektverantwortlichen im Polizeidepartement sammelten bereits an der Fussball-WM 2006 in Deutschland wichtige Erfahrungswerte bei den lokalen Sicherheitsverantwortlichen.Eindrücke von Besuchen während Fussball-Spielen und in den Public-Viewing-Zonen in Stuttgart und München sowie die Auswertungen der Organisatoren sind in die Planungsarbeiten eingeflossen, die seit Mai 2006 laufen. Bei Schutz & Rettung Zürich sind die Einsatzkonzepte für alle Einheiten heute zu zwei Dritteln erstellt. Detailkonzepte wie für das kürzlich präsentierte Konzept des Public-Viewing-Bereichs am Seebecken, werden nun in Angriff genommen. Seit Sommer 2006 finden gezielt Ausbildungen von Einsatzkräften von Feuerwehr und Sanität mit Blick auf die EURO 2008 statt.

Detailkonzept folgt
Bei der Stadtpolizei sind die Grundlagen für das Sicherheitskonzept formuliert. Im nächsten Schritt wird das Detailkonzept für die Fanzone verfasst. Mit der Auslosung der Gruppenspiele steht am 2. Dezember 2007 ein wichtiger Meilenstein an, damit einerseits die Einsatzkonzepte angepasst werden können und die detaillierte Personalplanung Anfang 2008 zum Abschluss kommt.

Grosse Herausforderungen
Der dreiwöchige Grossanlass stellt grosse Herausforderungen an die städtische Rettungsorganisation Schutz & Rettung. Zu ihren Aufgaben gehört es, mit zusätzlichen Einsatzmitteln die nichtpolizeiliche Sicherheit an den Spielen im Letzigrund-Stadion zu gewährleisten, sanitäts- sowie feuerwehrdienstliche Leistungen im Bereich der Public-Viewing-Zonen zu erbringen und gleichzeitig das erhöhte Tagesgeschäft in der Stadt Zürich zu bewältigen. Erschwert wird dies durch die Fanzonen, welche die die Rettungsachsen einschränken sowie durch die für den Individualverkehr offenen, stark belasteten Verkehrswege. Für die Spiele im Stadion und die Übertragungen im Public-Viewing-Bereich müssen Vorkehrungen für mögliche Grossereignisse getroffen werden. Schliesslich stellt die Zeitspanne von drei Wochen spezielle Anforderungen an das Durchhaltevermögen aller Beteiligten.

Langjährige Erfahrung
Schutz & Rettung kann auf eine grosse Erfahrung in der Planung, Organisation und Bewältigung von rettungsdienstlichen Aufgaben an Grossveranstaltungen mit einem Millionenpublikum wie dem Züri Fäscht und der Street Parade zurückgreifen. Dabei trägt das Grossaufgebot der Rettungskräfte im Sanitätsbereich mit der medizinischen Versorgung stets die Hauptlast der Aufgaben. Neben den Auswertungen von der Fussball-WM 2006 stellen die Einsätze an zahlreichen Championsleague-Fussballspielen in den beiden Stadien Hardturm und Letzigrund weitere wichtige Erfahrungswerte für die Planungsarbeiten der EURO 2008 dar.

Hohe Patientenzahlen
Aufgrund der zu erwartenden hohen Besucherzahlen ist während dem mehrwöchigen Anlass mit einer markant gesteigerten Anzahl Einsätzen der Rettungskräfte über das ganze Stadtgebiet zu rechnen. Im Stadion und in den Public-Viewing-Bereichen sind insbesondere zahlreiche verletzte, alkoholisierte Fans zu erwarten (Stich- und Schnittwunden, Hitzschläge, usw.). Erfahrungswerte von der Fussball-WM 2006 in Deutschland stützen diese Annahme. In Stuttgart hatten die Rettungsdienste an einem Spitzentag zusätzliche 3100 Patientenbehandlungen und 270 Hospitalisationen zu bewältigen. Zum Vergleich: An der Street Parade in Zürich verzeichnete die Sanität von Schutz & Rettung im Durchschnitt der letzten vier Jahre pro Grossanlass 700 Patientenbehandlungen und 90 Hospitalisationen. Unterstützung leistet dabei der Zivilschutz der Stadt Zürich. Wie an der Street Parade und dem Züri Fäscht betreibt er während der EURO 2008 zur Entlastung der Sanität und der Spitäler die Patientensammelstelle an der Hohen Promenade. Zahlreiche Rettungskräfte Um die Grundversorgung im Bereich Feuerwehr und Sanität und gleichzeitig die hohen Anforderungen im Event-Bereich EURO 2008 sicherzustellen, besteht ein hoher Personalbedarf, der mit den eigenen Ressourcen nicht abgedeckt werden kann. Schutz & Rettunggeht für Spieltage in Zürich von einem Personalbedarf von ca. 1000 Einsatzkräften aus. Für die übrigen Spieltage während des Fussballanlasses rechnen die Projektverantwortlichen mit bis zu 500 notwendigen Einsatzkräften.

Personalbestand wird erhöht
Zur Bewältigung dieser Aufgaben wird der Personalbestand für das Tagesgeschäft erhöht. Dazu werden in Absprache mit allen Host Citys einerseits Profis anderer Rettungsorganisationen hinzugezogen, andererseits werden ein Grossaufgebot von Milizeinheiten der Feuerwehr sowie Angehörige des Zivilschutzes im Einsatz sein. Durch das stark erhöhte Tagesgeschäft wird auch die Einsatzleitzentrale von Schutz & Rettung stark belastet. Das Personal für die Notrufe 118 und 144 wird entsprechend mit zusätzlichen Einsatzdisponenten verstärkt. Die Zeitspanne von drei Wochen stellt für Schutz & Rettung und alle Partnerorganisationen eine neue Herausforderung dar. Damit werden im Vergleich zu einem Street Parade- Wochenende besonderes hohe Anforderungen an das Durchhaltevermögen der Einsatzkräfte gestellt.

Unterstützung durch Kapo
Die Einsatzkräfte der Stadtpolizei setzen gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen alles daran, dass Zürich anlässlich der EURO 08 ein wahres Fussballfest erlebt. Eine der grossen Herausforderungen ist, gleichzeitig zum anspruchsvollen Tagesgeschäft in der ganzen Stadt auch noch die Aufgaben eines drei Wochen dauernden sportlichen Grossanlasses zu bewältigen. Um genügend personelle Ressourcen einsetzen zu können, haben sowohl Schutz & Rettung als auch die Stadtpolizei eine Feriensperre ausgesprochen. Zudem wird die Kantonspolizei Zürich die Stadtpolizei unterstützen. Das Ostschweizer Polizeikonkordat stellt wenn nötig eine Reserve zur Verfügung. Die Beanspruchung und Belastung der Mitarbeitenden wird für die Dauer der EURO 08 sehr gross sein, auch wenn alle Korpsangehörigen zum Einsatz kommen und andere Polizeikorps Unterstützung leisten.

Auf Bewährtem aufbauen
Wichtigstes Ziel der Polizeikräfte ist, dass die Stadt Zürich sicher bleibt, sowohl in den verschiedenen Zonen des sportlichen Grossanlasses als auch in den Quartieren. Für das Sicherheitskonzept gilt der Grundsatz, auf dem gut funktionierenden und bewährten Bestehenden aufzubauen. So wird etwa der 24-Stunden-Betrieb in den Regionalwachen wenn nötig verstärkt. Das Angebot für die Bevölkerung wird auch in den Quartierwachen sichergestellt, der Tagesbetrieb kann jedoch fallweise auf ein Minimum konzentriert werden.

Sicherheitsringe rund ums Stadion
Die Polizei ist ausserhalb des Stadions für die Sicherheit verantwortlich, innerhalb sind private Sicherheitsdienste zuständig. Um den Stadionbereich optimal zu sichern, werden rund ums Stadion ein innerer und ein äusserer Sicherheitsring gezogen. Vor Betreten des äusseren Sicherheitsrings müssen Besucher eine Kontrolle passieren. Allfällig mitgebrachte gefährliche Gegenstände werden dabei sichergestellt. In den inneren Sicherheitsring, der den eigentlichen Stadionbereich umgibt, gelangen nur noch Personen, die ein Ticket vorweisen können.

Erfahrung mit Fussballspielen und Grossanlässen
Die Stadtpolizei Zürich kann sich bei Vorbereitung und Durchführung der EURO 08 auf ihre langjährige Erfahrung mit Grossanlässen und Fussballspielen mit hohem Risikopotential verlassen. Sie und ihre Partnerorganisationen haben immer wieder bewiesen, dass auch sehr personalintensive Veranstaltungen mit grossen Menschenmengen wie das Züri-Fäscht oder die Street Parade sehr gut gemeistert werden. Mit dem neuen Stadion haben die Einsatzkräfte zwar noch keine Erfahrung, aber es verfügt über eine gute Infrastruktur und die kommenden Meisterschaftsspiele von FCZ und GC bieten wertvolle Möglichkeiten, sich für die drei Europameisterschafts-Spiele vorzubereiten.

Sich in den Fanzonen sicher bewegen
Die als Fanzonen ausgeschiedenen Gebiete werden abgesperrt und mit einer Zugangskontrolle geschützt. Diese Kontrolle obliegt wie beim Letzigrund-Stadion privaten Sicherheitskräften. Die Polizei wird im Umfeld jedoch intensiv mit Patrouillen präsent sein und wenn nötig intervenieren.

Einsatzphilosophie und Auftreten der Polizei
Die Polizeikorps der Host Citys und der Kantone haben sich einer gemeinsamen Einsatzphilosophie verpflichtet. Die Grundlage dazu kann dem Sicherheitskonzept der EURO 08 entnommen werden. Zentrales Element ist die 3-D-Strategie (Dialog – Deeskalation – Durchgreifen). Die Stadtpolizei Zürich setzt diese Strategie, die wenn immer möglich ein Auftreten der Polizeikräfte in normaler Uniform und den Einsatz der Ordnungsdienst-Elemente erst in der Phase Durchgreifen vorsieht, bereits im Vorfeld der EURO 08 mit Erfolg um. Die gewonnenen Erfahrungen fliessen laufend in die Ausarbeitung der Detailkonzepte ein. Wichtiger Bestandteil der Polizeiarbeit an der EURO 08 ist der Einsatz speziell geschulter Szenekenner sowie ausländischer Verbindungsbeamter. Die Stadtpolizei kann dabei auf die erprobten Spezialisten der Gruppe Hooliganismus und auf im Hinblick auf die EURO 08 eigens ausgebildete Szenekenner zurückgreifen.

Gut geschult in den Einsatz
Die Mitarbeitenden der Stadtpolizei werden im Vorfeld in verschiedenen Bereichen ausgebildet, um optimal auf ihre anforderungsreiche Aufgabe vorbereitet zu sein. Für eine erfolgreiche Umsetzung der 3-D-Strategie werden alle Korpsangehörigen im für die verschiedenen Stufen adäquaten Auftreten geschult. Angewendet wird das Gelernte anlässlich der Meisterschaftsspiele. Im weiteren gehören der Kurs «Gefahrenabwehr im polizeilichen Umfeld » des Schweizerischen Polizeiinstituts (SPI) sowie eine Fachtagung für alle Angehörigen der Stadtpolizei zum Ausbildungskonzept.

Einsatzkräfte als hilfsbereite Gastgeber
Ein Handbuch für alle im Einsatz stehenden Dienste informiert unter anderem über Einsatzregeln, Spielorte, Mannschaften und Fans. Damit auch nicht ortskundige Einsatzkräfte als Gastgeber auftreten können, berücksichtigt das Handbuch auch touristische Aspekte. Schutz & Rettung Zürich und die Stadtpolizei sind bestrebt, die Grundversorgung sicherzustellen und mit einer perfekten Organisation eine maximale Sicherheit für alle Besucher und Bewohner von Zürich zu gewährleisten.

Stadt ZürichStadt Zürich / 13.07.2007 - 12:00:00