«Fritsche hätte Rüstzeug»
AI. Marco Fritsche als Kandidat für den Ständerat? Die Leser von appenzell24.ch sind geteilter Meinung. Lesen Sie hier die Rückmeldungen und beteiligen Sie sich an der Diskussion.
An der Landsgemeinde kann vieles passieren – auch überraschendes. Eine mögliche Kandidatur von Marco Frische als Ständeratskandidat ist also durchaus mehr als eine «Schnapsidee», wie es «appenzell24.ch»-Leser Bruno Lindemann bezeichnet.
Nachfolgend bringen wir einen Auszug aus den eingegangenen Lesermeinungen. Wollen Sie sich an der laufenden Diskussion beteiligen? Dann schreiben Sie uns Ihre Meinung an redaktion@appenzell24.ch.
«Ich finde die Idee einer jungen Kandidatur sehr gut. Ich bin überzeugt, dass Marco Fritsche durch seine Moderatoren-Erfahrung genügend Rüstzeug hätte, um in Bern einen guten Job abzuliefern. (Über sämtliches Rüstzeug besitzt im Moment wohl noch keiner der Kandidaten.) Falls viele (junge) Innerrhödler ähnlich denken, wird Marco auch Aussenseiter-Chancen haben.»
«Wir sind auch für Marco Fritsche, denn er würde dem Kanton als junger Ständerat viele Jahre erhalten bleiben.» Heidi, Emil, Sandra und Patrick Neff, Appenzell
«Selbstverständlich – nur zu! Ich denke junge Kandidaten hätten reelle Chancen, sofern Sie etwas Profil haben, und genau da ist ein akuter Mangel festzustellen: sehr wenig Interesse an vermeintlich komplexen Themen und wenig Chancen als «unkonventioneller junger Querschläger». Alles was nicht zwischen CVP und SVP seinen Platz hat wird vorab zerrissen – auch in der Presse. Ich sehe leider noch keine «grüne» Alternative, aber auch das ist eine Frage der Zeit. Ich freu mich auf diese und unterstütze kompetente Kandidaten. Ob Marco Fritsche ein solcher wäre? Ich kenne ihn zu wenig.» Andrea Groll, Präsident Naturverbund AI
«Marco Fritsche ist ein sehr guter Mann für Tele Ostschweiz. Aber als Ständerat sehe ich ihn gar nicht. Schon wegen seiner saublöden Tätowierungen. Ich stelle vielfach ab wenn er ein kurzes Hemd trägt und die Arme zeigt. Schade um ihn.» E. Wieser, Heiden
«Soll dieser Artikel eine Satire sein oder doch nur eine Schnapsidee? Die politisch interessierte Jugend von Innerrhoden wird an der Landsgemeinde anwesend sein und sie weiss, wen wählen. Auf alle Fälle nicht Marco Fritsche.» Bruno Lindemann
«Hallo appenzell24-Team, auf keinen Fall darf Marco Fritsche für den Ständerat kandidieren. Ein linker SP-Typ kommt auf keinen Fall in Frage!» Peter Kuster
«Eine Kandidatur für den Ständerat des Kantons AI aus der jungen Generation wäre durchaus wünschenswert. Auch hat es dies in Innerrhoden schon früher gegeben. Man erinnere sich nur an die Wahl vom abtretenden Ständerat Carlo Schmid, welcher im Alter von 30 Jahren an der Landsgemeinde von 1980 ins Stöckli gewählt wurde. Auch er war vor der erwähnten Landsgemeinde ein politisch recht unbeschriebenes Blatt und höchstens in Oberegg bekannt. Behält man dies im Hinterkopf hätte auch in der heutigen Zeit ein junger Kandidat oder eine junge Kandidatin durchaus Chancen an der Landsgemeinde.
Allerdings bin ich persönlich der Meinung, dass ein geeigneter Kandidat auch gewisse Erfahrung mitbringen sollte, sei diese politischer oder beruflicher Art. Die Hauptaufgabe eines Parlamentariers ist das Legiferieren. Hierzu ist es bestimmt von Vorteil, wenn ein zukünftiger Ständerat bereits Erfahrung in dieser Materie hat. Die drei bisher portierten Kandidaten erfüllen dieses Erfordernis durch Ihre Erfahrung in der Standeskommission oder im Gericht. Zudem erscheint mir die Forderung dieser angeblich «politisch interessierten Jugend Innerrhodens» doch ein bisschen vermessen. Wenn man an öffentliche politische Veranstaltungen oder Streitgespräche in AI geht, sieht man leider zu selten junge Gesichter. Und bevor von der jungen Generation politische Forderungen gemacht werden, sollte sie doch zuerst ein gewisses politisches Interesse auch auf kantonaler und kommunaler Ebene (nicht nur bei interessanten eidgenössischen Wahlen) zeigen.
Dies soll als Aufruf an die junge Generation verstanden werden sich in politischen Parteien oder Verbänden (seien diese nun links oder rechts) zu organisieren, um so auch möglichen jungen Kandidaten zukünftig eine Plattform zu bieten sich im Vorfeld einer Wahl zu präsentieren. Wie auch bereits einer der drei Kandidaten treffend zitiert hat: «Wer nicht mitpolitisiert, mit dem wird politisiert!». Zusammenfassend bin ich mit der bestehenden Auswahl für die Ständeratswahl in AI zufrieden und finde ein Marco Fritsche soll besser beim Fernsehen bleiben.» Markus, Gonten
«Das Alter allein macht noch keinen Ständerat. Mann wird auch nicht alt, wenn er einige «Jährlein» mehr auf dem Buckel hat, sondern Mann wird alt, wenn er seine Ideale aufgibt und seine Ideale aufgegeben hat Ivo Bischofberger noch nie. Er hat als Rektor des Gymnasium Appenzell Tag täglich mit jungen Menschen zu tun. Ihm ist das Wohl der Jugendlichen ein Herzensanliegen. (…) Für ihn wäre das Ständeratsmandat mit Sicherheit kein Altersgeschenk, sondern eine neue Herausforderung, die er mit grossem Einsatz aber auch mit dem nötigen Respekt anpacken würde. Marco Fritsche schätze ich als Moderator. Ich kann mir jedoch schlicht nicht vorstellen, dass er sich im Stöckli wohl fühlen würde. Das wiederum ist aber Bedingung, um die anspruchsvolle Aufgabe eines Ständerates gut zu meistern.» Helga Klee, Berneck
Weitere Artikel zum Thema:
– «Ständeratswahl: Jugend unzufrieden», (17.04.2007)