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Frische Kunst aus Herisau

Herisau. Die Künstlerin Vera Marke hat einen Förderbeiträge der Ausserrhodischen Kulturstiftung erhalten. Motive generiert sie aus dem Alltag, sei es aus Fensterputzen oder Fleischanbraten.

1972 ist Vera Marke in Brugg geboren. Später besuchte sie das Lehrerseminar in Kreuzlingen und unterrichtete schliesslich an einer Primarschule. Im Jahr 2002 fing die heutige Herisauerin an, an der Hochschule für Gestaltung und Kunst (HGK) in Zürich zu studieren. Vergangenen Sommer konnte sie die Ausbildung erfolgreich beenden. Normalerweise wäre ein einjähriger Vorkurs nötig, um das vierjährige Studium in Angriff zu nehmen. Doch bei Marke wurde darauf verzichtet: «Ich habe mich schon immer für Kunst interessiert. Darum habe ich mir vieles autodidaktisch angeeignet», sagt sie.

Ideen aus dem Alltag
Konzeptionell verwendet die Künstlerin aus Herisau verschiedenen Materialen und Medien ohne Beschränkungen: Textile Techniken, Fotografie, Video und Malerei. Marke will nicht primär schöne Arbeiten erschaffen, sondern Gedanken auf den Punkt bringen. «Voressenanbraten verbindet sich mit der Frage nach der Doppeldeutigkeit des Fleisches in unserer Kultur. Fensterputzen – das Geschmiere auf der Scheibe, das das Landschaftsbild unscharf macht – lässt mich gleichzeitig an Fotografie sowie an Margritli denken», sagt Marke. Solche Gedanken nutze sie produktiv für ihre Arbeit.

Restwolle auf Schlauchhalter
Ideen zu finden ist grundsätzlich kein Problem für die Herisauerin. «Es setzt sich wie ein Puzzle zusammen», meint sie. So ist auch ihre Arbeit «Stillleben» entstanden, bei der sie viele hundert Meter Restwolle auf einen Schlauchhalter gestrickt hat. Die Arbeiten sollen wie in der Kunst üblich zum Denken anregen. Vera Marke ist auch vermittelnd tätig, organisiert beispielsweise zusammen mit der Casino Gesellschaft Herisau im Alten Zeughaus Ausstellungen oder ruft den Schaukasten Herisau ins Leben. Ihre Werke wurden auch schon in Pfäffikon, Teufen, Aarau und in Zürich ausgestellt.

Ein Atelier in Venedig
Für die Zukunft wünscht sich die Herisauerin, ein Stipendium fürs Ausland zu erhalten. Solche Stiftungen stellen den Künstlern ein Atelier zur Verfügung und unterstützen sie. «Der Ort spielt mir keine Rolle. Venedig würde mit zum Beispiel sehr gefallen», meint sie. Bei der Begründung der Kulturstiftung wird lobend auf Markes assoziationsreich verknüpften Umgang mit Alltäglichem und Nebensächlichem eingegangen. Der Förderpreis der Ausserrhodischen Kulturstiftung freut Marke: «Es ist schön, wenn die eigene Arbeit Anerkennung erhält.»

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 07.02.2007 - 07:28:00