FCK mit zwei Gesichtern
Fussball. Der FC Kreuzlingen verlor gegen den FC Baden mit 0:4.
Mit grossen Erwartungen aber ohne den verletzten Captain Dzodan zeigte der FCK im Stadion ESP gegen den FC Baden seine zwei Gesichter. In erster Halbzeit absolut ebenbürtig aber ohne Fortune, folgte nach dem Pausentee eine der schlechtesten Darbietungen im 2009, auch aufgrund mangelnder Einstellung einiger Spieler. Schlussentlich war die Folge eine allzu brutale 4:0-Klatsche. Im nächsten Spiel gegen Tabellenführer Chiasso haben die Grün-Weissen eh nichts zu verloren. In den Auswärtspartien gegen SV Schaffhausen und FC Red Star ZH sind die Zeit der ausreden vorbei. Ob junges Team, Auswärtsschwäche oder labile Spieler interessiert nicht, Punkte sind Pflicht.
Erste Halbzeit gut mit wenig Glück
Gespannt durfte man sein, wie sich der FCK im schweren Auswärtsspiel beim FC Baden aus der Affäre zieht. Unter der Woche verletzte sich Captain Dzodan und war nicht einsatzfähig. Anstelle von ihm spielte in der Innenverteidigung Maccarone und Kliebens erhielt seine Chance links in der Verteidigung. Erfreulicherweise setzten sich die Hafenstädter von Beginn weg gut in Szene und boten dem übermächtigen Gegner viel Paroli. Trotzdem beunruhigte das Heimteam nach gut einer Viertelstunde durch Streuli das erste Mal Torhüter Meier, mit seinem gutgetimten Distanzschuss. Nur zwei Minuten danach allerdings nach einem weiteren FCK-Angriff gelang es Defièbre das Offside der Badener auszuhebeln.
Durch sein schönes Zuspiel in die Spitze konnte De Simone alleine auf den Badener Torhüter Schneider zulaufen, zögerte aber zu sehr und der FCB-Schlussmann konnte die brenzlige Situation bereinigen. Wohl eine der Schlüsselszenen im Laufe der ersten Halbzeit. Nicht das nötige Glück hatten in der Folge die Grün-Weissen nach zwanzig Minuten. Velickovic der etwas ungestüm unmittelbar vor dem Strafraum einen Spieler zu Fall brachte, ermöglichte es Vaz seinen Können unter Beweis zu stellen. Schlussentlich zappelte der Ball mit einem Hocheckschuss zum Führungstreffer im Kreuzlinger Tor. Goalie Meier hatte nicht die geringste Abwehrmöglichkeit. Auch nach dem Rückstand steckten die Hafenstädter keinesfalls auf. Im Gegenteil. Nach 28 Minuten trat Parhizi einen Foulfreistoss von Mitte der gegnerischen Platzhälfte. Der schön geschossene Ball gelangte zu Kryeziu, welcher das Leder nur knapp über das Tor bugsierte.
Keine Zeigerumdrehung später dann die dritte, hervorragende Tormöglichkeit. Nach einem Zusammenspiel De Simone mit Parhizi, konnte der Deutsche selber sich in beste Abschlussposition bringen, doch Hüter Schneider rettete in extremis. Quasi als Quittung für die drei nicht genutzten Top-Chancen, fasste sich Streuli aus rund 25 m ein Herz und erzielte mit einem Schuss (32.) genau in die untere Torecke das zweite Heimtor. Wiederum keine Möglichkeit für Rückhalt Meier das zu verhindern. So lag der FCK nach einer ansprechenden ersten Halbzeit bereits mit zwei Toren im Rückstand.
Desolater FCK und Totalflop
Interimstrainer Rui Luis brachte nach der Pause für Alci den wiedergenesenen Battaglia. Und die ersten vier Minuten sah man der Mannschaft den Willen noch an, das Ganze zu kehren. In der 48. nämlich hatten die Thurgauer eine reele Chance zu verkürzen. Was nach dem folgte, war gelinde ausgedrückt ein Totalflop. Bereits nach fünf Minuten der zweiten Halbzeit bekam Studer den Ball aus dem Mittelfeld wohl eher als Befreiungsschlag denn als genaues Zuspiel. Ein FCK-Verteidiger war einmal mehr nicht Herr der Lage, der Badener setzte sich vehement durch, schoss sofort und schon zappelte der Ball das dritte Mal im grün-weissen-Tor. Das war, aufgrund der Einstellung einiger Akteure, bereits der totale Todesstoss.
Man vermisste das aufbäumen und das Team tat nicht Alles für eine Wende. Dies wiederum ist klar eine Kopfsache. Mit Ausnahme von Kryeziu, der den Ansprüchen während des gesamten Spieles genügte. Nicht zu beneiden auch Goalie Meier, der auch noch in der 71. den vierten Treffer einstecken musste, ohne gross schuldig daran zu sein. Eine Flanke von Vaz erreichte im Strafraum den absolut freistehenden Studer, der sich nicht bitten liess und seelenruhig über den Torhüter hinweg per Kopf das zweite Mal reüssierte. Das positive FCK-Spiel der ersten Spielhälfte hatte längst einem «Hühnerhaufen-ähnlichen» Gebilde Platz gemacht. Grundsätzlich einfach zu wenig um im harten Abstiegskampf zu überleben. Auslöser ganz klar die mangelhafte Einstellung einiger Spieler nach dem Pausentee. Gerade die Tugenden, die gegen Rapperswil-Jona zum Erfolg geführt hatten. Da mag auch der Knaller von Kryeziu bereits in der Nachspielzeit nicht hinwegtrügen.
Just in dem Moment, macht am Mittwoch der unangefochtene Tabellenführer FC Chiasso seine Aufwartung in der Grenzstadt. Gut möglich dass Erster gegen Drittletzter eher eine Konstellation für den FCK ist. In den beiden Auswärtsspielen am Ostersamstag gegen SV Schaffhausen resp. den abgeschlagenen Tabellenletzten FC Red Star ZH sind die Ausreden definitiv vorbei. Ob extrem junge Mannschaft, Auswärtsschwäche oder labile Spieler interessiert Niemanden mehr. Dadurch dass sämtliche Teams der hinteren Regionen verloren haben, bleibt sich alles beim Alten und noch sind 27 Punkte in 9 Spielen zu verteilen.
Die Mannschaft täte gut daran, sich in den verbleibenden Partien aufs kämpfen und fighten zu konzentrieren, ansonsten der Himmel über dem Hafenareal immer schwärzer wird…