
Eine Fachhochschule im Herzen der Stadt St.Gallen
St.Gallen. Der Spatenstich zum Neubau des Fachhochschulzentrums Bahnhof Nord ist heute Freitag erfolgt.
Die beiden Regierungsräte Stefan Kölliker und Willi Haag haben an diesem feierlichen Anlass die Bedeutung des Neubauprojekts für die Region unterstrichen.
«Ein Neubau einer solchen Dimension im Zentrum einer Grossstadt, unmittelbar neben einem regen Bahnhofsbetrieb, einer vielbefahrenen Strasse und einem Bauplatz mit schwierigem Baugrund ist eine grosse Herausforderung», erklärte Regierungsrat Willi Haag, der Vorsteher des Baudepartementes. Der Neubau des Fachhochschulzentrums Bahnhof Nord in St.Gallen sei eines der grössten und bedeutendsten Hochbauprojekte in der Geschichte des Kantons St.Gallen.
Bedarfsgerechtes Raumangebot
Das Markenzeichen des Neubaus der Fachhochschule St.Gallen (FHS) wird der 65 Meter hohe Büroturm. Hier werden die Räume der Institute und der Verwaltung sowie die Arbeitsbereiche der Dozierenden angesiedelt. In den vier Obergeschossen werden Unterrichtsräume und eine Mediothek mit Studierendenarbeitsplätzen eingerichtet. Im Erdgeschoss sind Hörsäle, Foyer, Küche mit Mensa sowie eine Cafeteria geplant, und im Sockelgebäude wird der Schulunterricht stattfinden.
Die vier Untergeschosse beinhalten ein öffentliches Parkhaus mit 320 Parkplätzen, eine Autovorfahrt für Bahnkunden und eine bewachte Fahrradstation mit direkter Anbindung an die SBB-Unterführung. Die Bauzeit für das gesamte Grossprojekt dauert rund dreieinhalb Jahre.
Bund, Stadt und Cityparking AG finanzieren mit
Das Neubauvorhaben kostet rund 124 Millionen Franken. Nach Abzug der Erstellungskosten für das Parkhaus, die Vorfahrt sowie die Velostation, welche durch die Cityparking St.Gallen AG und die politische Gemeinde St.Gallen getragen werden, verbleiben für die Fachhochschule rund 97 Millionen Franken. An diese verbleibenden Kosten sind Bundesbeiträge in der Höhe von rund 23 Millionen Franken in Aussicht gestellt, so dass für den Kanton St.Gallen ein Investitionsbedarf von 74 Millionen Franken entsteht.
Der Neubau des Fachhochschulzentrums wird vom Kanton St.Gallen erstellt und vorfinanziert. Die übrigen Trägerkantone der Fachhochschule St.Gallen (Thurgau, Appenzell A. Rh. und Appenzell I. Rh.) beteiligen sich gemäss «Vereinbarung über die interkantonale Fachhochschule St.Gallen» mit rund 20 Millionen Franken über 25 Jahre mit jährlichen Amortisationszahlungen an den Neubaukosten.
Chance für die Region
Die Fachhochschule St.Gallen ist seit Jahren auf Wachstumskurs und hat bereits knapp 2 500 Studierende. Der Neubau ermöglicht eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen ihren Fachbereichen. Seine Bedeutung geht jedoch viel weiter: die Volksabstimmung über die Fachhochschule St.Gallen mit einer Zustimmung von über achtzig Prozent hat gezeigt, dass die St.Gallerinnen und St.Galler hinter ihren Fachhochschulen stehen und ihnen eine hervorragende Rolle zumessen.
Die Fachhochschulen fördern die Standortattraktivität einer ganzen Region und sind mehr als nur Bildungsstätten. Sie haben einen wichtigen volkswirtschaftlichen Auftrag und tragen durch ihre berufsbezogene Ausbildung und den Wissens- und Technologietransfer zu einer wirkungsvollen Regional- und Strukturpolitik bei. Damit sichern sie auf lange Sicht Arbeitsplätze in unserer Wirtschaft.