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«Die Nacht wird zum Tag»

LU. Die Polizei informiert über die «Die Nacht wird zum Tag»-Statistikkonferenz.

Unsere Gesellschaft ändert sich laufend. Zu den sichtbaren Veränderungen gehört unter anderem das Ausgehverhalten unserer Bevölkerung, insbesondere der jüngeren Generationen. Immer häufiger beginnt der Ausgang – vor allem an den Wochenenden – erst spät in der Nacht und dauert bis in die Morgenstunden. Dies dürfte mit ein Grund dafür sein, dass sich Auseinandersetzungen unter Jugendlichen in der Nachtzeit gehäuft haben, weil die jüngeren Generationen grundsätzlich im Ausgang häufiger anzutreffen sind als die Älteren. Dies hat auch für die Polizei Konsequenzen, weil sie immer mehr dort gefragt ist, wo grössere Menschansammlung sind, wo das Leben pulsiert und wo Konfliktherde entstehen können.

Insbesondere in den urbanen Gebieten ist die Polizei deshalb in der Nacht stärker gefordert. Streitigkeiten, auch unter vermehrter Gewaltanwendung, Alkohol- und Drogenexzesse, auch jene im Strassenverkehr und die Missachtung der Geschwindigkeitslimiten mit den oft tragischen Folgen haben sich deshalb in ihrer Häufigkeit in den letzten Jahren immer mehr in die Nachtzeit verlagert. Diese Tendenz ist auch im Jahr 2008 feststellbar. Die Stadt- und Kantonspolizei Luzern analysieren laufend diese Entwicklung und ergreifen im Rahmen ihrer Möglichkeiten diverse Massnahmen.

Kriminalstatistik

Wie bereits anlässlich der letzten Statistik–Medienkonferenz im vergangenen Jahr kommuniziert, wurde die Kriminalstatistik des Kantons Luzern ab dem Jahre 2008 den Kriterien der neuen PKS des Bundesamtes für Statistik angepasst. Die derzeitige Planung sieht vor, dass Anfang 2010 erstmals die neue nationale PKS publiziert werden soll. Dies ermöglicht dem Kanton Luzern zukünftig einen Quervergleich mit anderen Schweizer Kantonen. Der aktuelle Neustart verbirgt auch zeitlich begrenzte Nachteile. So änderte unter anderem die Zählweise bestimmter Delikte. Vergleichszahlen der letzten Jahre können wir somit in der Kriminalstatistik 2008 mit wenigen Ausnahmen nicht mehr mit einbeziehen.

Folglich gilt ab 2008 die Stunde Null. Grafische Diagramme über Entwicklungen und Jahresvergleiche werden frühestens ab dem Jahre 2009, aber dafür differenzierter möglich sein. Im Jahre 2008 wurden bei der Kantonspolizei Luzern insgesamt 22’161 Straftaten erfasst. Dabei handelt es sich um polizeilich bekannt gewordene Straftaten gegen das Strafgesetzbuch (StGB), gegen das Betäubungsmittelgesetz (BetmG) und das Ausländergesetz (AuG). Diese Straftaten werden auch detailliert in der polizeilichen Kriminalstatistik aufgenommen. Insgesamt konnten davon 9’463 Delikte aufgeklärt werden. Die Kriminalitätslage darf auch im vergangenen Jahr als stabil bezeichnet werden.

Kanton Luzern: Verkehrsstatistik

Die Zahl der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle im Kanton Luzern hat im letzten Jahr leicht zugenommen. Die Zunahme von rund 2,5 Prozent bewegt sich in der gleichen Grössenordnung wie die Zunahme der im Kanton Luzern eingelösten Motorfahrzeuge.

Erfreulich ist, dass im Jahr 2008 auf den Luzerner Strassen die Anzahl getöteter Personen um 20 Prozent zurückgegangen ist. Sehr positiv ist auch, dass keine Kinder im Strassenverkehr starben und 15 Prozent weniger verletzt wurden. Die Zahl der verletzten Personen insgesamt hat jedoch um rund 5 Prozent zugenommen.

Aus polizeilicher Sicht bleiben aber im Bezug auf die Unfallschwere nach wie vor die «Fahrfähigkeit» (10 Prozent der Unfälle) und das «Nichtanpassen der Geschwindigkeit» (16 Prozent der Unfälle) die Hauptprobleme. So waren diese beiden Ursachen zusammen für über 70 Prozent der Verkehrstoten und auch überdurchschnittlich für die Schwerverletzten verantwortlich.

Im Bereich der Alkoholunfälle konnte im Gegensatz zum letzten Jahr ein anderes Bild festgestellt werden. Einerseits haben sie mengenmässig mit 19 Prozent sehr stark zugenommen, andererseits aber an Schwere gegenüber dem letzten Jahr abgenommen. Dies zeigen auch die Rückgänge der getöteten (-22 Prozent) und verletzten (-10 Prozent) Personen bei Alkoholunfällen.

Im Bereich der Atemalkoholmessungen konnte festgestellt werden, dass die Anzahl verunfallter Lenker mit Alkoholwerten zwischen 0,5 und 0,79 Promillen um 72 Prozent gestiegen und jene über 2 Promille um 11 Prozent abgenommen haben. Dieses Bild zeigt sich auch im Bereich der beanzeigten Verkehrsteilnehmenden ohne Verkehrsunfall.

Während die Anzahl der Alkoholverzeigungen (exklusiv der Verkehrsunfälle) gesamthaft um 11 Prozent zugenommen haben, sind jene unter 0.8 Promille mit 25 Prozent überdurchschnittlich stark angestiegen.

Das polizeiliche Schwergewicht wird auch im Jahr 2009 erneut in den Bereichen «Fahrfähigkeit und Geschwindigkeit» liegen. Insbesondere sehen wir im Kanton Luzern im Bereich des Alkohols am Steuer Handlungsbedarf und die Bereitschafts- und Verkehrspolizei sowie die Sicherheitspolizei werden in diesem Bereich auf der Strasse präsent sein.

Zur detaillierten Statistik

LuzernLuzern / 31.03.2009 - 10:54:34