
Der Wandel als konstante Herausforderung
Gais. Während der jährlichen Strategietagung der Schulkommission wurde über die Veränderungen mit dem neun kantonalen Schulgesetz diskutiert.
Die jährliche Strategietagung der Schulkommission Gais ist für einmal in einem etwas anderen Rahmen durchgeführt worden. Neben dem Tagesgeschäft sind vor allem Informationen über neue Projekte in der Gemeinde, aber auch über die Veränderungen durch die Neusausrichtung mit dem neuen kantonalen Schulgesetz ausgetauscht worden.
Im ersten Teil des Nachmittags wurden Entscheide zum laufenden Schuljahr verhandelt. Dabei ging es hauptsächlich um die Klassenaufteilung und die Lehrerpensen im kommenden Schuljahr.
Ausserordentliche Kindergartenklasse bleibt bestehen
Zum einen muss die Klassenaufteilung an der kommenden ersten Oberstufe für das nächste Schuljahr überdacht werden. Sobald die Übertritte an das Gymnasium Appenzell bekannt sind, kann die definitive Klasseneinteilung gemacht werden. Wie in den letzten Jahren auf allen Stufen zu beobachten ist, ist auch die Zahl der Kindergartenkinder von Jahr zu Jahr schwankend. Die aktuelle Entwicklung hat die Schulkommission zum Erhalt der bestehenden drei Gruppen bewogen. Das bedeutet, dass auch die Kleingruppe mit zehn Erstkindergartenkindern von Tanja Pattaro weiter bestehen bleibt. Ab August 2008 wird sie mit zehn Kindergartenkindern im zweiten Jahr geführt. Neu eintretende Kinder werden entsprechend ihres Wohnortes in den Kindergärten Gaiserau oder Friedberg eingeschult.
Offenen Fragen zur Jugendarbeit
Im zweiten Teil des Nachmittags liess sich die durch Vertreter und Vertreterinnen der Lehrerschaft erweiterte Schulkommission über mögliche Neuerungen im Schulalltag, über aktuelle Projekte in der Gemeinde und die kantonale Entwicklung informieren. Anregend moderiert wurde dieser Veranstaltungsteil von Arthur Oehler, dem Vertreter der Erziehungsdirektion. Der zuständige Gemeinderat Markus Weber informierte über das Konzept «Jugendarbeit-Schulsozialarbeit», das aktuell erarbeitet wird. Die Gemeinde hat sich grundsätzlich für diesen Schritt entschieden – nun liegen die konzeptionellen Grundlagen für eine offene Jugendarbeit in der Gemeinde vor. Da dieses Projekt über die Jugendkommission geplant und geleitet wird, wurde diese Gelegenheit gerne zur Diskussion und für kritisches Nachfragen genutzt. Für die Schule ist die Klärung verschiedener offener Punkte wie konkrete Abläufe und Fragestellungen im Schulalltag zentral.
Schulinterne Ideenlandschaft
Weiter wurden verschiedene Modelle der Elternmitwirkung vorgestellt und die bestehenden Angebote im Kanton kurz beleuchtet. Die Modelle bieten eine breiten Rahmen an Einbindungs- und Mitsprachemöglichkeiten für Elternvertreter und -vertreterinnen. Schulleiter Harald Stoller stellte mit der Lernlandschaft und dem darin integrierten Lerncoaching ein neues, zukunftsweisendes Lernmodell vor. Eine mögliche Veränderung der Lernkultur an der Schule in diese Richtung verspricht eine weitere Individualisierung des Lern- und Leistungsangebots und soll zu verstärkter Selbstverantwortung der Lernenden führen.
Kantonale Neuerungen
Arthur Oehler informierte abschliessend über die aktuelle Schulentwicklung aus Sicht des Departements Bildung. Ab dem kommenden Schuljahr 2008/2009 werden die Drittklässler neu drei Lektionen Englischunterricht pro Woche haben. Ab dem Schuljahr 2009/2010 werden auf allen Stufen Blockzeiten eingeführt. Zudem tritt zu diesem Zeitpunkt der neue Lehrplan in Kraft. Dieser umfasst unter anderem eine obligatorische musikalische Grundausbildung in der ersten und zweiten Primarklasse und die verstärkte Bildung am Computer, inklusive Tastaturschreiben.
Neuausrichtung im Herbst
Die Fülle der aktuellen Entwicklungstendenzen und die laufende Evaluation an der Schule Gais werden im Herbst an einer ausserordentlichen Strategiesitzung erneut zum Thema gemacht. Sie werden dann in die mittelfristige strategische Planung der Schulkommission einbezogen, die Entwicklungsschwerpunkte für die kommende Planungsperiode setzt. Damit kann auch eine strategische Neuausrichtung verbunden sein, die sich verstärkt an den Bedürfnissen der Schüler orientiert.
Im Zusammenhang mit der laufenden Evaluation möchte sich die Schulkommission bei allen Eltern bedanken, die ihr Interesse an der Schule zeigten und die Fragebogen ausgefüllt retourniert haben. Das gleiche gilt selbstverständlich für jene Eltern, die sich bereit erklärt haben, mit den externen Evaluatoren ein Gespräch zu führen. Sie alle tragen wesentlich dazu bei, dass die Evaluation repräsentativ ist und dass sie zu breit abgestützten Neuerungen führen kann.