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Den «kleinen Moment» wahrnehmen

Appenzell. Martin Manser hat mit seinem Projekt «wort los» viel ausgelöst in Innerrhoden. Nun kurbelt er bereits wieder etwas an. Was dahinter steckt, erklärt er im Interview.

Das neue Projekt dreht sich nicht um Worte, sondern um Rezepte – siehe Artikel vom 8.7.08.

Nach «wort los» kommt jetzt nahtlos angeschlossen das «soziokulinarische Projekt» mit Versuchungen aus dem Appenzellerland. Ganz offen: Richtig schlau sind wir nicht geworden aus der kurzen Beschreibung des neuesten Projekts. Wo genau muss man Rezepte suchen und wer wird mit einem Menü beglückt?
Dass man nicht gleich schlau daraus wird, macht nichts und ist durchaus im Sinn des Projekts. Nichts für schnelllebige, leicht abblenkbare Alltagshektiker. So steigt automatisch das Niveau… Und es werden wirklich Personen dabei sein, die aufmerksam sind, sich Zeit nehmen, innehalten, grübeln, etc. Rezepte werden nicht gesucht, sondern vorgeschlagen. Das Menü ist für jeden selbst und seinen persönlichen Kreis aus lieben Menschen.

Was steckt hinter diesen Projekten, wo liegt Ihre Motivation?
Gelassenheit. Weniger ist mehr. Wahrnehmung des kleinen Moments. Es gibt auch anderes. Andere Möglichkeiten. Etwas liebevolle Gesellschaftskritik. Natur – Natürlichkeit. Freude bereiten. Erfahrungen ermöglichen. Tradition Kulturvermittlung auf zeitgemässe Art. Es gibt Mitmenschen, die engagieren sich auf vielfältigste (und manchmal auch einfältigste) Weise. Ich sehe meine Beiträge als Dienst an der Gesellschaft, auch wenn das grosse Worte sind. Es ist eine Art Freiwilligenarbeit, eine ehrenamtliche Tätigkeit.

Dient das Ganze auch als Werbung für Ihre weiteren Aktivitäten oder sind diese Dinge völlig losgelöst voneinander?
Völlig losgelöst… von der Erde… Raumschiff Schwerelos? Ich sage mal: Es ist wie bei allem anderen – und wahrscheinlich bei Ihnen auch. Trennen lässt sich das nicht. Muss es auch nicht. Ich arbeite zuerst, um stimmig zu leben. Leben, um zu arbeiten, kommt gleich danach. Wer das glauben will oder halt nicht, das kann ich nicht beeinflussen. Empfehlen so zu denken, handeln, leben kann ich allemal.

Unter Ihren Kunden sind Firmen, aber auch Institutionen. Was bringen Sie denn beispielsweise einem ganzen Gemeinderat bei?
Kann, soll, muss man einem Gemeinderat etwas beibringen? Ich weiss nicht. Vielleicht am ehesten, dass er das jetzt machen soll, was er in fünf oder zehn Jahren machen wird. Das wäre jedenfalls meine gegenfrage: Was wäre das?

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 09.07.2008 - 18:10:00