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David gegen Goliath?

Herisau/Abtwil. Der Säntispark-Umbau schlägt Wellen bis nach Herisau: Das Sportzentrum könnte an Gästen verlieren, befürchten einige Herisauer. Derweil geben sich die Verantwortlichen selbstbewusst.

Insgesamt 46 Millionen Franken will der Säntispark in Abtwil in den nächsten zwei Jahren in seine Bade- und Saunalandschaft sowie in einen ausgedehnten Restaurantbereich mit insgesamt 750 Plätzen investieren. Neben einem Wildwassercanyon soll die bereits bestehende Saunalandschaft um über 370 Quadratmeter erweitert werden.

Sportzentrum als Alternative angepriesen
Diese Grossinvestition des Säntispark wurde auch in Herisau zur Kenntnis genommen. Hier, wo in den letzten drei Jahren das Sportzentrum saniert und erweitert wurde, steht man der Säntisparkerweiterung skeptisch gegenüber – besonders im Kontext mit der Sportzentrumsanierung. «Die Sanierung des Sportzentrums wurde in der Planungsphase auch als mögliche Alternative zum Angebot des Säntisparkes angepriesen», meint beispielsweise Urs Schläpfer aus Herisau, «dass diese Rechnung nicht aufgehen konnte, war von Anfang an klar».

Maximalausbau um jeden Preis?
Was Schläpfer und Gleichgesinnte besonders stört, ist, dass man sich die Zahlen ein wenig «schön geredet und zurecht gebogen» habe. Die neue, rund 10 Meter lange Rutschbahn sei als Erlebnisbad definiert worden – was im Gegensatz zum geplanten 110 Meter langen Wildwassercanyon in Abtwil einfach nur ein Witz sei. Man habe die Verantwortlichen vor dem Umbau des Sportzentrums darauf aufmerksam gemacht, dass der Säntispark in Zukunft wohl nur noch stärker werden würde, doch diese Argumente seien fast ungehört untergegangen. «Man wollte einfach unbedingt den Maximalausbau des Sportzentrums haben», ist sich Schläpfer sicher.

Um das Budget dafür zu bekommen sei – besonders wenn man jetzt auch die neuen Attraktionen in Abtwil bedenke – mit ziemlich unrealistischen Eintrittszahlen gerechnet worden. Schläpfer ist klar, dass man jetzt nichts mehr an den Tatsachen ändern kann – was ihn ärgert ist, «dass man das Geld für andere Dinge hätte verwenden können».

Finanzen: Ganz andere Liga
«Natürlich», gibt Gemeindepräsident Paul Signer zu, «ist der Ausbau in Abtwil für uns nicht unbedingt angenehm, aber dass so etwas passieren würde, war klar», schliesslich habe der Säntispark auch schon ein gewisses Alter und investiere darum jetzt in seine Zukunft. Signer will aber richtig stellen: «Wir wollten keinen Gegenpol zum Säntispark schaffen, sondern eine Ergänzung». So habe man bewusst nicht auf dasselbe Angebot wie der Säntispark gesetzt, «wir wollen dem Säntispark nicht Leute abjagen», betont Signer noch einmal. Das wäre auch schwer möglich: Während in Abtwil 46 Millionen nur in die Sauna- und Bäderlandschaft sowie ins Restaurant investiert werden, musste man in Herisau mit 25 Millionen für das gesamte Sportzentrum auskommen.

An Strategie festhalten
Das Sportzentrum möchte sich also nicht als Konkurrenz positionieren, einem kleinen Konkurrenzdenken wird man sich wahrscheinlich aber nicht ganz entziehen können. Da ist es auch nicht förderlich, dass das Sportzentrum seine Preise nach der Wiedereröffnung auf 7.50 Franken für das Hallenbad erhöhen wird – der Säntispark dagegen hat versprochen an seinen 18 Franken festzuhalten. Man wird also auch künftig noch ein ganzes Stück tiefer in die Tasche greifen müssen, bekommt dafür aber bald schon einen 110 Meter langen Wildwassercanyon vorgesetzt. Das Sportzentrum wird trotzdem nichts an seiner Strategie ändern: «Wir sind selbstbewusst genug, um uns jetzt keine riesigen Sorgen zu machen», gibt sich Signer überzeugt vom Angebot des neuen Sportzentrums.

Über die Zukunft des Sportzentrums werden schlussendlich in erster Linie aber die Herisauer entscheiden – nämlich mit ihrem Besuch oder ihrem Fernbleiben.


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«Säntispark wappnet sich für die Zukunft», (22.02.2007)

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 07.03.2007 - 11:45:00