• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich
DE | FR | IT

Das Zünglein an der Waage

Leserbrief. Majorz- wie Proporzverfahren haben beide Vor- und Nachteile. Erwin Ganz setzt sich für das Majorzsystem ein.

Am nächsten Wochenende entscheiden die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger zwischen zwei möglichen Wahlverfahren, die beide ihre Vor- und Nachteile haben. Warum ich mich für das Majorzsystem einsetze und deshalb ein Nein zum Proporz in die Urne lege, hat folgende Gründe:

– Das Majorzsystem hat sich bewährt und ist effizient. Der heutige Kantonsrat berät und entscheidet über Vorlagen an – im Vergleich zu den Nachbarkantonen – wenigen Sitzungstagen. Politisch motivierte, blockierte Situationen sind selten.

– Die jetzige gesetzliche Grundlage berücksichtigt die Anliegen der Randregionen und kleinen Gemeinden. Das Prinzip der kurzen und direkten Wege ist gegeben und muss nicht durch politische Massnahmen gestützt werden. Dieses Miteinander erachte ich als eine enorme Stärke unseres Kantons. Gleichzeitig ist es den Gemeinden frei gestellt, das Proporzverfahren einzuführen.

– Junge und Frauen haben im Majorz gute und gerechte Chancen, gewählt zu werden. Der Frauenanteil bei den Parteiunabhängigen ist mit 35 % am grössten.

– Der Einsatz für Jugendliche zeigt sich weniger im Vorfeld einer Abstimmung, als im Verhalten im Kantonsrat, wenn es darum geht, Anliegen ideell und finanziell zu unterstützen.

– Vertreterinnen und Vertreter des Majorz-Systems vertreten weder à priori verknorzte Ansichten noch alte Ideologien. Auch hier gilt der Tatbeweis bei Sachgeschäften, und da laufen die Koalitionen wohl schon bald wieder anders, völlig losgelöst vom sonntäglichen Resultat.

– Der Einsatz von Geld soll auch in Zukunft keine zentrale Rolle zum Erlangen eines Kantonsratsmandates spielen. Unabhängig vom Portemonnaie, soll die Chance, gewählt zu werden, für alle fair sein.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 28.05.2008 - 08:37:00