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«Das Echo war sehr positiv»

Urnäsch. Mit der Finissage endet im Brauchtumsmuseum in Urnäsch die Sonderausstellung über das Leben und Werk von Ruedi Alder.

Präsident Stefan Walser verrät im Interview, einiges über die Ausstellung und auch, was die Besucher erwartet an der Finissage sowie der Bilderauktion erwartet.

Über ein halbes Jahr lang hat das Brauchtumgsmuseum Urnäsch dem Urnäscher Künstler Ruedi Alder die Sonderausstellung «Ruedi Alder – Leben und Werk des Urnäscher Malers» gewidmet. Wie war die Resonanz auf die Ausstellung?
Stefan Walser: «Die Ausstellung wurde von über 5’000 Besuchern besucht, dies während einer relativ kurzen Ausstellungsdauer. Das Echo war sehr positiv, zumal zum ersten Mal eine umfassende Ausstellung seiner Bilder gezeigt wurde»

Wieso hat sich das Brauchtumsmuseum dazu entschlossen, Ruedi Alder eine Ausstellung zu widmen?
«Ruedi Alder hat vor zirka vier oder fünf Jahren den Wunsch geäussert, einmal eine grosse Ausstellung im Museum zeigen zu dürfen. Ideal schien ihm dabei das Jahr 2006, anlässlich seines 60. Geburtsjahrs. Dieser Idee haben wir gerne zugestimmt und so war das Jahr 2006 für eine Ruedi Alder Ausstellung eigentlich schon lange fix. Anlässlich seines 60. Geburtstag konnten wir schliesslich die Ausstellung mit der Vernissage eröffnen.»

Welche Bedeutung hatte und hat Ruedi Alder für das Brauchtum in Urnäsch und auch für das Museum selbst?
«Ruedi Alder war tief mit dem Brauchtum in Urnäsch verbunden. Er lebte mit dem Brauchtum und kannte sich sehr gut damit aus. Er nahm als aktiver Silvesterchlaus auch jahrelang am Brauchtum teil und prägte es wesentlich mit. Im Museum amtete er zuerst als Präsident, später als Kurator. Diese Tätigkeit übte er mit der selben Leidenschaft aus, wie er sie auch in seiner Malerei zum Ausdruck brachte. Seine Liebe zum Detail, die Gabe zur möglichst realistischen und perfekten Darstellung von Brauchtum, ländlichem Leben und der sennischen Kultur prägten auch seine Arbeit im Museum. Er prägte das Gesicht des Museums ab der Erweiterung im Jahre 2000 ganz entscheidend.»

Was zeichnete Ruedi Alder als Künstler aus?
«Als Maler hinterlässt Ruedi Alder eine faszinierende Vielfalt an Bildern über seine grossen Leidenschaften: die sennische und bäuerliche Kultur, das Brauchtum allgemein, im Speziellen aber das Silvesterchlausen und die Jagd. In seinen Bildern, mit denen viele Menschen eine persönliche Erinnerung an Ruedi verbindet, lebt er für immer weiter.»

Inwiefern unterscheiden sich seine Bilder von denen anderer Künstler?
«Betrachtet man seine frühen Bilder, erkennt man einige seiner Vorbilder, Bauernmaler wie Johannes Zülle oder Johannes Müller. Als er 1991 vollberuflich zu malen begann, änderte sich auch sein Stil. Besonders die Details wurden immer genauer. Er legte sehr großen Wert auf echte Umsetzung beispielsweise der Bauernhäuser. Mit neuen Stilmitteln wendete er sich von der «Täfeli»-Malerei ab und kam der klassischen Malerei einen Schritt näher. Die Bilder wurden stimmungsvoller, er begann zum Beispiel das Licht bewusst als Stilmittel einzusetzen. Berühmt wurde Ruedi Alder mit seinen unverwechselbaren Darstellungen von Silvesterchläusen in der verschneiten Urnäscher Landschaft.»

Gleichzeitig mit der Ausstellung ist das Buch «Ruedi Alder. Ein Leben mit dem Brauchtum» erscheinen. Was zeichnet das Buch aus?
«Es war uns ein grosses Anliegen, den Menschen, Maler und grossen Kenner und Förderer des Brauchtums dem Leser etwas näher zu bringen, um auch seinen Stil und seine Bilder besser verstehen zu können. Im Buch sind rund 60 Bilder zu bestaunen, aber auch Geschichten aus seinem Leben sind darin zu finden. Die erste Auflage von 500 Stück war bereits nach vier Monaten ausverkauft, eine zweite Auflage musste gedruckt werden. Dies zeigt, wie beliebt und begehrt dieses Buch ist.»

Was erwartet die Besucher an der Finissage?
«Anlässlich der Finissage vom Mittwoch, 28. Februar, ist das Museum von 13.30 bis 19 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Es ist die letzte Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen. Unbestrittener Höhepunkt der Finissage wird die Bilderauktion gleichentags um 20 Uhr im Restaurant Taube in Urnäsch sein. Insgesamt werden an der Auktion 31 Bilder unter den Hammer kommen. Die Bilder stammen aus den Anfängen aber auch aus dem Ende der Schaffensperiode von Ruedi Alder. Sämtliche Genres aus seiner Arbeit sind vertreten. Unter www.museum-urnaesch.ch können die Bilder eingesehen werden. Am besten ist, wenn man sich die Auswahl anschaut und an die Finissage kommt.»

Weitere Informationen sind unter www.museum-urnaesch.ch erhältlich.

Appenzell InnerrhodenAppenzell Innerrhoden / 28.02.2007 - 06:54:00