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Dacheinsturz: Strafverfahren eröffnet

St.Gallen. Nach dem Einsturz des Dachs der Turnhalle der Gewerbeschule Riethüsli hat die Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Unbekannt eröffnet.

Das sagte die zuständige Untersuchungsrichterin Jolanda Dörig am Freitag auf Anfrage der SDA. Bereits sei mit der eidgenössischen Materialprüfungsanstalt Kontakt aufgenommen worden. Auch vier Tage nach dem Einsturz sind die Experten der Gebäudeversicherungsanstalt des Kantons St. Gallen (GVA) und der Polizei noch am Ermitteln.

Neue Erkenntisse zur Ursache des Einsturzes gibt es noch nicht. Laut Dörig dürften die Untersuchungen noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen unbekannt eröffnet. Ob jemand ins Recht gezogen werden könne, darüber müsse ein Experten-Gutachten Aufschluss geben, sagt Dörig.

Baufachleute befragt

Die Polizei hat in dieser Woche im Rahmen ihrer Untersuchungen bereits Personen befragt, die in die Planung und den Bau der Dreifach-Turnhalle involviert gewesen waren. Die Turnhalle beim Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum Riethüsli war erst 2006 eingeweiht worden; ihr Bau kostete rund 11 Millionen Franken.

Am Dienstag dieser Woche, zirka um 6 Uhr, stürzte das Dach komplett ein. Das «Riethüsli» ging ganz knapp an einer Katastrophe vorbei, denn nur 90 Minuten nach dem Einsturz hätte für rund 80 Schülerinnen und Schüler der Turnunterricht beginnen sollen.

Grosse Dankbarkeit
Lukas Reichle, Rektor des GBS, sagte am Freitag, an der Schule kehre allmählich wieder der Alltag ein. Es herrsche eine ganz besondere Stimmung grosser Dankbarkeit, Glück im Unglück gehabt zu haben. Im «Riethüsli» sind acht Sportlehrerinnen und -lehrer beschäftigt. Sie können gegenwärtig keinen Unterricht erteilen.

Laut Reichle werden für die Sportlehrkräfte Alternativen gesucht. Erste Zusagen anderer Schulen für Pensen für die betroffenen Sportlehrkräfte habe es bereits gegeben, sagt Reichle.

Notdach soll aufgerichtet werden
Beim Einsturz des Dachs wurde niemand verletzt. Es entstand ein Sachschaden in Millionenhöhe. Zum Zeitpunkt des Unfalls lagen auf dem Dach der Turnhalle knapp 40 Zentimeter nassen Schnees. Nach einer ersten Einschätzung von Experten vor Ort war der Schnee womöglich Auslöser des Einsturzes, nicht aber der alleinige Grund.

Laut Renato Resegatti, Direktor der St. Galler GVA, wird wahrscheinlich ein Notdach über der eingestürzten Turnhalle beim «Riethüsli» aufgerichtet, um unversehrte Bauteile und Inventar zu schützen. Der definitive Entscheid darüber sei aber noch nicht gefallen; er liegt beim Baudepartement des Kantons St. Gallen.

St.GallenSt.Gallen / 27.02.2009 - 12:23:20