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Besorgniserregender Rückgang der Schülerzahlen

Walzenhausen. Schulpräsidentin Lisa Wüthrich spricht über die Zukunft: Sie stellt sich ein Oberstufenzentrum fürs gesamte Vorderland vor.

Mit ihren rund zwei Jahren Amtszeit hat Lisa Wüthrich schon so einige Veränderungen mitgemacht und sie gedenkt auch weiterhin die Schule mit der Gesellschaft mitwachsen zu lassen.

Frau Wüthrich, was war Ihre bislang schönste Erfahrung als Schulpräsidentin?
Als besonders reizvoll an meinem Ressort empfinde ich die Tatsache, dass ich es mit Menschen aller Altersklassen zu tun habe und mein Auftrag von gesellschaftspolitischer Bedeutung ist.

Was macht Ihre Schulgemeinde aus?
Wir haben insgesamt vier Schulhäuser für gerade mal 272 Kinder – das ist aussergewöhnlich aber durchaus attraktiv.

Die Häuser sind nach Stufen organisiert und ermöglichen den Lehrpersonen Synergien in der Zusammenarbeit zu nutzen. Ich freue mich über diese Tatsache, Walzenhausen führt nämlich bereits seit 2004 eine kooperative Oberstufe und wir haben auch mit der Integration von Lernenden mit besonderen Bedürfnissen gute Erfahrungen gemacht.

Sie verfolgen also bereits seit ein paar Jahren neue Lernmethoden – was erwarten Sie für eine Entwicklung bis 2016?
Es stellt sich die Frage: Wie sieht unsere Gesellschaft im Jahre 2016 aus. Die Schule muss mit der Gesellschaft gehen. Deutlich zeichnet sich ab, dass Veränderungen in den Familienstrukturen Tagesschulen notwendig machen.

Ausserdem rechne ich damit, dass verbindliche Verträge mit den Nachbargemeinden ein Oberstufenzentrum im vordersten Vorderland begründen werden.

Droht Walzenhausen in Zukunft also gar eine Schliessung, weil es an Nachwuchs fehlt?
Natürlich beobachten wir den Rückgang der Schülerzahlen mit Besorgnis. Die Tatsache, dass wir verschiedene und eher kleine Schulhäuser haben, gibt uns in der Frage einer möglichen Schliessung eines Schulhauses aber noch etwas Flexibilität.

Man sollte aber bereits heute über Möglichkeiten wie eine Fusionierung mit Nachbargemeinden nachdenken – der Fusionsgedanke muss ja nicht gleich auf eine ganze Schule ausgerichtet sein, doch es würde durchaus Sinn machen, Teilangebote der Schule in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden zu organisieren.

Was für Probleme gilt es sonst noch anzugehen?
Nennen wir die Probleme lieber Herausforderungen und davon gibt es genug: Blockzeiten, Tagesstrukturen, neue Stundentafel, Frühenglisch, Früherkennung von Entwicklungsstörungen oder Begabungsförderung.

Wie steht es in Ihrer Schulgemeinde mit problematischen, aktuellen Themen wie beispielsweise dem Anteil von Ausländern in Schulklassen und Gewalt unter Kindern?
Diese Themen erleben wir heute zum Glück noch nicht als Probleme. Doch unglückliche Konstellationen können die momentane Situation jederzeit verändern. Bemühungen zur besseren Integration von Ausländerkindern betrachte ich als wichtige Aufgabe unserer Schule. Gewaltszenen auf Pausenplätze sind Spiegelbilder unserer Gesellschaft, es gilt sie zu thematisieren und ihnen Einhalt zu gebieten.


Steckbriefinfos Schulgemeinde Walzenhausen
Anzahl Einwohner: 2’143
Anzahl schulpflichtige Kinder: 272
Anzahl Schulhäuser: 4
Anzahl beschäftigte Lehrpersonen: 26
Entwicklung Schüleranzahl: rückläufig


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«Eltern schieben Aufgaben an Lehrer ab», (13.10.2006)
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«Strukturen im Elternhaus mangelhaft», (24.11.2006)
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Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 10.12.2006 - 14:09:00