
Behinderte und Nichtbehinderte feierten
Wil/Dotnacht. Mit einem Fest in Wil beschloss der Verein Chupferhammer seine Jubiläumsaktivitäten.
Es war ein gelungenes Jubiläumsfest, das am Samstagabend im Stadtsaal in Wil über die Bühne ging. Es war geprägt vom fröhlichen Miteinander von behinderten und nichtbehinderten Menschen. Mit dabei waren neben Mitarbeitenden und Bewohnern der «Chupferhammer»-Wohngemeinschaften auch Vertretungen von Behörden, Ämtern und Organisationen, die mit der jubilierenden Institution zusammenarbeiten.
Dem vor 25 Jahren gegründeten Verein «Chupferhammer» sind heute zehn Wohngemeinschaften in den Kantonen St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden, Thurgau und Zürich sowie eine geschützte Werkstatt in Ebnat Kappel angeschlossen. In seiner Begrüssung der über 200 Anwesenden erinnerte «Chupferhammer»-Geschäftsleiter Jakob Egli kurz an die Anfänge der Institution. Er wies daraufhin, dass das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung oberstes Ziel der eigenständig funktionierenden Wohngemeinschaften sei. «Dieses Zusammenleben in familiärem Rahmen auch in Zukunft zu ermöglichen, ist eine grosse Herausforderung für die Betreuenden und Wohnenden in den heute zehn Wohngemeinschaften», unterstrich Jakob Egli. Im Anschluss an die präsidialen Ausführungen und unterbrochen vom Nachtessen stellten sich die verschiedenen Wohngemeinschaften und die Geschützte Werkstatt auf der Bühne kurz vor. Jede Gruppe, Betreuende und Wohnende gemeinsam, tat dies auf individuelle Art. Gerade auch darum, wurde der Abend für alle im Saal und auf der Bühne zu einem besonderen Erlebnis. Es zeigte sich deutlich, dass die «Chupferhammer»-Philosophie des Miteinanders von Behinderten und Nichtbehinderten auch nach 25 Jahren noch immer lebendig ist. Durch den Abend führte auf einfühlsame Art die «Compagnie Buffpapier».
Individuell, aber unter einem Dach
So unterschiedlich die einzelnen Gemeinschaften unter dem Dach des »Chupferhammer» geführt werden, so wichtig ist ihnen allen, erwachsenen Menschen mit Behinderungen ein Zuhause oder einen Arbeitsort mit möglichst grosser Selbstbestimmung und Privatsphäre bieten zu können. In den Wohngemeinschaften leben rund 60 erwachsene Menschen mit einer Behinderung. Die Finanzierung ist grösstenteils durch Leistungen der Invalidenversicherung und neu durch Betriebsbeiträge der Kantone gewährleistet. In der Werkstatt finden gegen 30 Menschen in den Abteilungen Holz- und Polywerkstatt und der Aussengruppe einen geschützten Arbeitsplatz. Zum jubilierenden Verein gehören folgende Wohn- und Werkeinheiten: WG Stofel in Unterwasser, HPG Alpenhof in Walenstadtberg, WG Steinenbach in Ebnat Kappel, WG Schlatt in Niederteufen, Grossfamilie Zwislen in Gais, WG Ebnaterstrasse in Ebnat Kappel, WG Freiestrasse in Weinfelden, WG Sitzberg in Schmidrüti (ZH), WG Stocken in Schönengrund, Werk- und Heimstätte Idasonne in Dotnacht (TG) und die Werkstatt im Rosengarten in Ebnat Kappel.