
Aus Spielsucht zwei Millionen veruntreut
Eggersriet/SG. Der ehemalige Gemeindekassier von Eggersriet ist zu einer bedingten Freiheitsstrafe verurteilt worden.
Der ehemalige Gemeindekassier von Eggersriet ist vom Kreisgericht Rorschach zu einer bedingten Freiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Der Mann hatte zwischen 1999 und 2007 rund 2,16 Millionen Franken aus der Gemeindekasse veruntreut.
Das Gericht verhandelte den Fall am Donnerstag und sprach den ehemaligen Gemeindekassier des gewerbsmässigen Betrugs, der Veruntreuung, der Geldwäscherei und der Urkundenfälschung im Amt schuldig, wie Gerichtspräsident Dominik Scherrer auf Anfrage mitteilte.
Zusätzlich zur bedingten Freiheitsstrafe, bei einer Probezeit von zwei Jahren, muss der 38-Jährige 2100 Franken Busse bezahlen. Das Gericht ertwilte ihm die Weisung, eine wegen seiner Spielsucht begonnene Therapie fortzusetzen.
Der Verurteilte hatte zwischen 1999 und 2007 als Kassier der politischen Gemeinde Eggersriet 51 illegale Überweisungen auf ein eigenes Konto oder das Konto einer Verwandten gemacht. Zur Verschleierung wechselte er jeweils Einzahlungsscheine aus, sobald der Gemeindepräsident oder dessen Stellvertreter die Zahlungen unterzeichnet hatten.
Selbstanzeige Anfang 2007
Mit dem veruntreuten Geld frönte der Gemeindekassier seiner Spielsucht. In Casinos, für Toto und Lotto soll er grosse Summen ausgegeben haben. Anfang 2007 zeigte sich der spielsüchtige Mann selbst an. Er gab die Delikte vollumfänglich zu.
Diese Umstände wurden vom Kreisgericht strafmildernd berücksichtigt. Das Strafmass entspricht dem Antrag der Anklage, aber auch der Verteidigung. Weil auch der Anwalt der Gemeinde das Urteil akzeptierte, ist es bereits rechtskräftig.
In einer aussergerichtlichen Vereinbarung hatte der ehemalige Kassier bereits vor der Gerichtsverhandlung den Schaden von 2,2 Millionen Franken anerkannt und mit Rückzahlungen in kleinen monatlichen Raten begonnen.