• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Älterer Velo- und E-Bike-Fahrender – zehnfaches Sterberisiko ab 75 bei Unfällen

Velo- und E-Bike-Unfälle haben im Alter besonders schwerwiegende Folgen. So verletzen sich Personen ab 75 Jahren zehnmal so oft tödlich wie Menschen unter 45.

Insgesamt haben Ältere pro gefahrene Kilometer ein stark erhöhtes Risiko für schwere Unfälle. Eine neue Analyse der BFU zeigt, dass es gezielte Präventionsmassnahmen braucht, um den Verkehr für Velos und E-Bikes sicherer zu machen. Davon profitieren letztlich alle Altersgruppen.

Wenn ältere Personen mit dem Velo oder E-Bike verunfallen, haben sie ein erhöhtes Risiko für schwere oder tödliche Verletzungen: Eine von 25 verletzten Personen ab 75 Jahren stirbt nach einem Velo- oder E-Bike-Unfall. Bei den unter 45-Jährigen stirbt rund eine Person von 250 Verletzten. Eine neue Analyse der BFU Analyse der BFU zeigt, dass Verletzungen für Menschen ab 75 Jahren zehnmal häufiger tödliche Folgen haben. Doch das Risiko, bei einem Unfall mit dem Velo oder E-Bike zu sterben, beginnt bereits ab Mitte 50 stärker anzusteigen.


Abbildung: Letalität (Anzahl Getötete pro 10 000 Personenschäden) bei Velo- und E-Bike-Fahrenden nach Alter, Ø 2012–2022.


Auch im Verhältnis zu den gefahrenen Kilometern nimmt das Risiko für schwere Unfälle mit dem Alter zu. Es ist mit dem E-Bike zudem wesentlich höher als mit dem Velo. Personen ab 75 Jahren erleiden pro zurückgelegte Kilometer mit dem E-Bike doppelt so oft schwere Unfälle wie 65- bis 74-Jährige.

Gezielte Präventionsmassnahmen sind notwendig

Weil ältere Personen eine höhere Verletzlichkeit haben, sind gezielte Massnahmen für sie besonders wichtig. Die BFU verfolgt dabei einen ganzheitlichen Präventionsansatz: auf Ebene Infrastruktur, bei der Fahrzeugtechnik und bei den Verkehrsteilnehmenden.

Die Veloinfrastruktur sollte möglichst lückenlos gebaut und selbsterklärend sein. Dadurch verhalten sich Velo- und E-Bike-Fahrende intuitiv richtig. Weiter fordert die BFU, innerorts überall dort Tempo 30 einzuführen, wo es die Verkehrssicherheit erfordert. Tiefere Geschwindigkeiten führen zu weniger folgenschweren Verletzungen. Autos mit Notbremsassistenten, die Velos und E-Bikes erkennen, helfen, Kollisionen zu verhindern oder deren Folgen abzuschwächen. Solche hochentwickelten Assistenten, die den Langsamverkehr besser erkennen, werden ab 2024 für alle neuen Fahrzeugtypen und ab 2026 für alle Neuwagen obligatorisch.

Was ältere Personen selbst tun können

Die BFU empfiehlt, beim Kauf ein passendes Velo oder E-Bike zu wählen und das Fahrzeug richtig auszurüsten. Beispielsweise sorgt ein Antiblockiersystem (ABS) bei einer Vollbremsung mit dem E-Bike im Notfall für mehr Stabilität. Neben Lichtern helfen helle oder – noch besser – leuchtfarbige Kleider, Leuchtwesten und Reflektoren, um von anderen im Verkehr frühzeitig gesehen zu werden. Zudem rät die BFU, immer einen Velohelm zu tragen.

Eine wichtige Massnahme zur Vermeidung von Unfällen im Strassenverkehr ist vorausschauendes und defensives Fahren. Die BFU bildet daher in zertifizierten Lehrgängen Fachpersonen aus, die Kurse für den sicheren und risikobewussten Umgang mit dem E-Bike anbieten. In diesen freiwilligen Kursen werden Fahrtechniken und schwierige Manöver geübt sowie das Gefahrenbewusstsein gestärkt.

 

Quelle: BFU
Titelbild: Symbolbild © BFU

#Schweizweit / 12.12.2023 - 10:41:22