Enkeltrickbetrüger ergaunern 30'000 Franken
In den letzten Tagen kam es im Kanton Basel-Landschaft wieder vermehrt zu sogenannten Enkeltrick-Versuchen. In einem Fall händigte eine Rentnerin einem unbekannten Mann 30’000 Franken aus. Die Polizei Basel-Landschaft warnt einmal mehr vor diesen Betrüge(r)n.
Ein solcher Betrugsversuch läuft in etwa immer nach dem gleichen Muster ab. In der Regel nimmt eine Person telefonisch mit vorwiegend älteren Mitmenschen Kontakt auf. Der Anrufer besticht durch gutes Auftreten, gibt sich als Enkel, Neffe oder guter Bekannter aus («Rate mal, wer hier spricht») und täuscht eine finanzielle Notlage vor. In der Regel wird wegen einer angeblichen Notlage kurzfristig um einen hohen Geldbetrag gebeten. Das Geld wird üblicherweise durch eine Drittperson an einem vereinbarten Ort in Empfang genommen.
In Liestal wurde gestern Mittwoch, 6. Mai, durch eine bislang unbekannte Täterschaft bewirkt, dass eine 73-jährige Frau 30’000 Franken von ihrem Bankkonto abhob und einem unbekannten Mann übergab. In allen anderen der Polizei gemeldeten Fällen (fünf allein in dieser Woche in Reinach, dazu ein weiterer Fall in Liestal und einer in Reigoldswil) blieb es beim Versuch, weil die kontaktierten Personen richtig reagierten, nicht darauf eingingen und umgehend die Polizei verständigten.
Bei den Enkeltrick-Versuchen von gestern in Reinach wurden die Telefonate sowohl von einer Frau wie von einem Mann geführt, in zwei Fällen wurde um eine Summe von 180’000 Franken gebeten, um angeblich Anwaltsrechnungen zu bezahlen, in einem Fall bat der Anrufer um Geld für einen Wohnungskauf.
Die Polizei Basel-Landschaft ruft im Zusammenhang mit dieser als «Enkeltrickbetrug» bezeichneten Deliktsmasche erneut dringend zu erhöhter Vorsicht und zu einer gesunden Portion Misstrauen auf.
Die Polizei Basel-Landschaft mahnt einmal mehr zu erhöhter Vorsicht und bittet um Beachtung der folgenden Tipps:
– Sagen Sie der anrufenden Person deutlich, dass sie kein Bargeld zur Verfügung haben.
– Seien Sie misstrauisch gegenüber Personen, die sich am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben und die Sie nicht als solche erkennen.
– Nehmen Sie Anrufe von angeblichen Verwandten, die angeblich möglichst schnell möglichst viel Bargeld brauchen, mit grösster Vorsicht auf.
– Verlangen Sie eine Zeitspanne zum Überlegen.
– Verlangen Sie von der anrufenden Persone eine Telefonnummer, auf welche sie zurückrufen können.
– Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen bekannt.
– Nehmen Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienagehörigen oder Vertrauenspersonen Rücksprache.
– Übergeben Sie niemals Bargeld oder Wertsachen an unbekannte Personen.
– Informieren Sie über die Notrufnummer 117 / 112 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.
Zudem bittet die Polizei Basel-Landschaft die Angehörigen, ihre älteren Mitmenschen immer wieder auf diese Masche hinzuweisen, damit ältere Menschen nicht immer wieder Opfer derartiger Betrügereien werden.