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90-jährige Rentnerin von falschen Polizisten betrogen

In den letzten Tagen gingen rund drei Dutzend Meldungen beim Notruf der Kantonspolizei, Tel. 117, von Personen ein, weil sie von einer „Kriminalpolizistin“, einem „Polizeibeamten“, einem „Kommissar“ bzw. von der „Staatsanwaltschaft“ aufgefordert worden waren, ihnen, aus Gründen der Sicherheit, Geld und Wertsachen auszuhändigen.

Eine 90-jährige Rentnerin wurde am 05.05.2020 Opfer dieser Betrugsmasche. Ein Unbekannter teilte ihr telefonisch mit, dass es zu Einbrüchen gekommen und ihr Geld deshalb weder auf einer Bank noch zu Hause ein sicherer Aufbewahrungsort sei. In der Folge bezog die Frau bei einer Poststelle Fr. 10‘000.– und machte sich auf den Weg nach Hause. Unterwegs wurde sie von einem Unbekannten angesprochen, welcher sich als derjenige zu erkennen gab, mit welchem sie zuvor telefoniert hatte.

Die Frau händigte ihm das Geld aus. Der Täter entfernte sich anschliessend mit dem Versprechen, das Geld später wieder zurückzubringen. Einen Tag später deponierte eine 96-jährige Frau ihren Schmuck im Briefkasten, weil ihr ein
„Polizist“ telefonisch mitgeteilt hatte, dass Einbrecher unterwegs seien. Aus Gründen der Sicherheit würden die „Beamte“ die Wertsachen in Verwahrung nehmen und später wieder aushändigen.

Allgemeines Vorgehen der Täter

Die Täter geben sich als Polizist oder als Kriminalbeamtin aus. Die Hochdeutsch oder seit einiger Zeit auch Schweizerdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer1 eine Verbindung mit den potentiellen Opfern auf. Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so z.B. diejenige einer Polizeiwache oder einer Behörde. In der Folge teilen die Betrüger mit, dass die auf Banken deponierten Vermögen nicht mehr sicher seien und man deshalb das Geld abheben und zu sich nach Hause nehmen soll.

Anschliessend werden zivile Polizeibeamte am Wohnort vorbeikommen, um das Bargeld, den Schmuck sowie weitere
Wertsachen in Verwahrung zu nehmen und an einem sicheren Ort zu deponieren. Die Täter fordern ihre potentiellen Opfer wiederholt auch auf, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich in eine andere Stadt oder ins Ausland zu bringen und dort einem „Polizisten“ zu übergeben bzw. an einem unauffälligen Ort zu hinterlegen.

Zudem werden auch Personen von falschen Polizisten in Angst und Schrecken versetzt, weil angeblich bewaffnete Einbrecher unterwegs seien, um das am Wohnort aufbewahrte Geld zu stehlen, oder weil ein Angehöriger einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und bei Nichtbezahlung der Busse verhaftet werde.

Basel-StadtBasel-Stadt / 08.05.2020 - 08:53:04