• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

64’000 Franken für die regionale Kultur

Ausserrhoden. Die Ausserrhodische Kulturstiftung vergibt für das Jahr 2006 insgesamt neun Werk- und Förderbeiträge mit einer gesamten Fördersumme von 64'000 Franken.

Preisträger Kategorie «Bildende Kunst»
Die drei jungen Preisträgerinnen, für einmal eine reine Frauenwahl, sind: Karin Bühler, Vera Marke und Isabel Rohner. Sie beschäftigen sich auf unterschiedliche Art mit unscheinbaren Dingen im Leben und verstehen es, durch ihre Recherchen dem vermeintlich Banalen Raum und Eindringlichkeit zu verleihen.

Die in Herisau aufgewachsene und in St. Gallen lebende Karin Bühler, Jahrgang 1974, konzentriert sich in ihrem aktuellen Schaffen auf installative Audio-Arbeiten. Aufzeichnungen aus realen Gesprächen schneidet sie zu fiktiven Hörcollagen zusammen. (Mehr Infos: www.kuenstlerarchiv.ch/karinbuehler).

Die Arbeit von Vera Marke, Jahrgang 1972, in Herisau lebend, zeichnet sich durch grosse Vielfalt aus. Malerei, textile Techniken, Objekte, Fotografie, Video sind ihre Mittel zur Befragung von Wirklichkeit. Doch ob gestrickte Socken, Make up auf Waschlappen, Handy-Foto-Malereien: Stets verweisen die Werke auf malerische Prozesse und kulturelle oder soziologische Hintergründe. (Mehr Infos: www.kuenstlerarchiv.ch/veramarke).

Isabel Rohner, Jahrgang 1974, ist Bürgerin von Walzenhausen und wohnt in Zürich und in Reute AR. Sie packt vorwiegend als Performerin grosse Themen mit Ernsthaftigkeit, Engagement und Akribie an und verausgabt die eigene Person dabei maximal. Ihr existentieller Ansatz schafft Beziehung zum Publikum und stimmungsmässig Extremsituationen. (Mehr Infos: www.isabelrohner.ch).

Preisträger Kategorie «Musik»
Ist im Bereich der Bildenden Kunst Neuland im Schaffen von jungen Frauen zu entdecken, so gehen die Auszeichnungen in der Sparte Musik 2006 durchwegs an etablierte Musiker-Männer, die seit Jahren eine führende Rolle in der regionalen Szene spielen.

Töbi Tobler, Jahrgang 1953, ist als Begründer des legendären Appenzeller Space Schöttl und Hackbrettvirtuose in diversen Formationen sowie in solistischen Auftritten ein Begriff. Das traditionellerweise der Volksmusik zugeordnete Hackbrett erweitert damit seine Klangperspektiven und bricht Genregrenzen auf.

Im Bereich des Jazz gehen je ein Kompositionsbeitrag an den Saxophonisten Reto Suhner und an den Pianisten Markus Bischof. Suhner, Herisauer mit Jahrgang 1974, ist einer der inspiriertesten und in diversen Formationen gefragten Bläser der jüngeren Generation. Markus Bischof (1955, wohnhaft in Niederteufen) legt unter dem Titel «Zäuerloop» ein eigenwilliges Projekt vor. Mittels programmierter Sequenzen (loops) schafft Bischof eine Art Klangkulisse, vor der er seine Kompositionen inszeniert. So hat er sich zum Beispiel eines traditionellen Zäuerlis bedient, sich durch die freie Rhythmik inspirieren lassen und der freien Intonation die temperierte Stimmung eines Konzertflügels entgegengestellt.

Ein vierter Werkbeitrag schliesslich geht an den Herisauer Musiker Roman Rutishauser (Jahrgang 1960). Er arbeitet nach dem grossen Erfolg seiner «Messe blanche» erneut an einem kirchenmusikalischen Werk.

Preisträger Kategorie «Literatur, Theater, Tanz»
In den Sparten Literatur und Theater werden 2006 zwei Werk- und Förderbeiträge vergeben. Die Ausschreibung fand in diesem Bereich zahlenmässig weniger Widerhall als in den Sparten Kunst und Musik – so fehlten Eingaben von Tanzschaffen gar ganz.

Der Lyriker Paul Gisi, Jahrgang 1949 und wohnhaft in Wolfhalden, ist als Autor einer Vielzahl von Publikationen und durch seine sonstige publizistische Arbeit in der Region bestens bekannt. Zuletzt erschien der Band «Nachtwucherungen. Gedanken und Geschichten aus dem Drehfauteuil» als Gisis Opus 79.

Aus dem Bereich des Theaters geht schliesslich ein Werkbeitrag an das Projekt der in Herisau tätigen Historikerin, Archivarin und Autorin Iris Blum (Jahrgang 1966). Sie erarbeitet ein dokumentarisches Theaterstück «Herr Rorschach» über den unter anderem in Herisau tätigen Psychiater Hermann Rorschach, der mit dem von ihm entwickelten psychodiagnostischen Test Weltruhm erworben hat.

Die feierliche Preisverleihung durch die Ausserrhodische Kulturstiftung findet am Donnerstag 18. Januar 2006 um 20 Uhr in Teufen (Lindensaal) statt. Sie ist öffentlich und wird durch kurze Werkpräsentationen begleitet werden.

Appenzell AusserrhodenAppenzell Ausserrhoden / 09.01.2007 - 14:24:00