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341 Festnahmen im Zusammenhang mit EURO 08

Zürich. Stadt- und Kantonspolizei sowie Schutz & Rettung Zürich ziehen eine positive Bilanz. Das Sicherheitskonzept hat sich bewährt. Ebenso die Zusammenarbeit mit den zur Unterstützung beigezogenen polizeilichen und medizinischen Fachkräften aus dem In- und Ausland.

Allgemeine Lage Stadt Zürich
Die auf der 3D-Strategie basierende Einsatztaktik der Sicherheitskräfte zeigte sich allen auftretenden Lagen gewachsen. So hat die personell hohe und sichtbare Polizeipräsenz in allen von der EURO 08 tangierten Stadtgebieten wesentlich dazu beigetragen, dass Zu?rich bisher ein fröhliches und zumeist friedliches Fussballfest erleben konnte.

Gleichzeitig hat aber auch das konsequente Einschreiten gegen einzelne Störer und Randalierer von Beginn an klare Signale gesetzt. Die polizeilichen Gesamt-Einsatzleiter stellen denn auch mit Genugtuung fest, dass im Zusammenhang mit der EURO 08 bis anhin keine wirklich gravierenden Zwischenfälle zu verzeichnen waren.

Bis anhin präsentiert sich die Situation in den von der EURO 08 tangierten Stadtgebieten durchaus vergleichbar mit derjenigen an einem Sommerwochenende, wenn die typischen Ausgehviertel viel Publikum anziehen. Deliktemässig wie auch vom Aggressionspotential her darf die EURO 08 bis anhin als erfreulich ruhig und friedlich bezeichnet werden.

Die Situationen, welche ein Einschreiten der polizeilichen Einsatzkräfte und/oder der privaten Sicherheitsdienste erforderten, entstanden zum grössten Teil aus Streitereien und tätlichen Auseinandersetzungen zwischen Einzelpersonen oder kleineren Gruppen. Dabei du?rfte oft übermässiger Alkoholkonsum eine Rolle gespielt haben. Eigentliche Randale oder Massenschlägereien durch rivalisierende Fussballfans blieben aus.

Auch das im Vorfeld viel diskutierte Auftreten von gewaltbereiten Hooligans fand nicht statt. Die Lärmklagen halten sich seit Beginn der EURO 08 stadtweit auf einem Niveau, das dem normalen, auf Jahreszeit und Wochentag bezogenen Rahmen entspricht. Bei der Bewältigung der polizeilichen Grundversorgung verzeichnete die Stadtpolizei Zürich bis anhin keinerlei Engpässe oder Schwierigkeiten.

Bemerkenswert ist, dass sich die allgemeine Lage im ganzen Stadtgebiet seit Beginn der EURO 08 eher ruhig präsentiert. Insbesondere bei den Einbrüchen sowie bei den sonst für die Wochenenden typischen Gewaltdelikten im Umfeld von Partylokalen ausserhalb der EURO 08-Fanmeile sind tendenziell eher wenig Vorkommnisse zu verzeichnen.

Innenstadt und Fanmeile
Wie erwartet war die Fanmeile vom Central bis zum Zürichhorn mit dem integrierten Public Viewing das arbeitsintensivste Einsatzgebiet für die Polizei sowie Schutz & Rettung Zürich. Obwohl der Publikumsaufmarsch abhängig vom Wetter, den Wochentagen und den Mannschaftspaarungen stark variierte, war die Stadtpolizei Zürich stets mit genügend uniformierten und zivilen Einsatzkräften präsent.

Schutz & Rettung Zürich versorgte die Bevölkerung mit Fachpersonen verschiedenster Art vor Ort. An Spieltagen leisteten zudem Beamte aus dem Ostschweizerischen Polizeikonkordat Unterstützung. Dieses Konzept hat sich gemäss Einschätzung der Einsatzleitung bewährt und wird auch bis zum Ende der EURO 08 keine wesentlichen Änderungen erfahren. Die Polizei war und ist auch weiterhin auf sympathische und hilfsbereite Weise für die Tausenden von in- und ausländischen Fussballfans präsent.

Bei Bedarf ist sie aber auch bereit, rasch und konsequent einzugreifen. Reaktionen aus dem Publikum zeigten immer wieder, dass dieses Vorgehen geschätzt wird und den Besucherinnen und Besuchern ein gutes Sicherheitsgefühl vermittelt. Dank der hohen Dichte von Polizeikräften und den daraus resultierenden kurzen Interventionszeiten verlief die Nahbereichsfahndung nach den Verursachern von Unfug oder Streitereien in der Fanmeile überdurchschnittlich oft schon nach kurzer Zeit erfolgreich.

Letzigrund und Umgebung
Bei keinem der drei im Stadion Letzigrund ausgetragenen EURO 08-Gruppenspiele waren aus polizeilicher Sicht grössere Zwischenfälle zu verzeichnen. Die im Bereich des Stadions im Einsatz stehenden uniformierten Polizeikräfte, davon rund 100 Beamtinnen und Beamte aus Deutschland, gewährleisteten einen ruhigen und geordneten Auf- bzw. Abmarsch der Fans.

Potentielle Problemfans wurden durch die polizeilichen Szenenkenner gezielt angesprochen, was die erhoffte deeskalierende Wirkung zeigte. Zu diesem Zweck waren bei jedem Gruppenspiel mehrere zivil gekleidete bzw. uniformierte Viererteams unterwegs, welche sich aus einheimischen sowie französischen, italienischen und rumänischen Polizeibeamten zusammensetzten. Auf Seiten von Schutz & Rettung Zürich standen an den drei Spieltagen jeweils an die 500 Personen für die medizinische Versorgung im Einsatz.

Hauptbahnhof, Langstrasse, Kreis 4 und 5
Die Kantonspolizei Zürich steht seit Beginn der EURO 08 im Hauptbahnhof sowie in den Stadtkreisen 4 und 5 mit uniformierten sowie zivilen Polizistinnen und Polizisten im Einsatz. Nach Spielende bzw. Schliessung des Public Viewing war vor allem das Langstrassenquartier wegen des hohen Personenaufkommens und Fahrzeugverkehrs regelmässig ein Schwerpunkt für die Sicherheitskräfte.

Dank der personell starken Präsenz der Polizei konnte bei Bedarf jeweils rasch interveniert werden. Bis anhin kam es denn auch zu keinen grösseren Zwischenfällen. Verschiedene Male musste die Langstrasse nach Spielende stundenweise gesperrt werden. Die Kantonspolizei griff zu dieser Massnahme, damit die Verkehrssicherheit gewährleistet blieb und der öffentliche Verkehr ungehindert passieren konnte, aber auch um Hupkonzerte zur Nachtzeit einzudämmen.

Sei es in der Rolle als Freund und Helfer, oder wenn es galt konsequent durchzugreifen, die Präsenz und Arbeit der Polizei wird sehr geschätzt, was positive Reaktionen von Besuchern und Besucherinnen sowie aus der Bevölkerung immer wieder zeigen.

Übriges Kantonsgebiet
Auf dem Kantonsgebiet kam es im Zusammenhang mit der EURO 08 zu keinen gravierenden Vorfällen. Die diversen Public Viewing-Veranstaltungen auf Kantonsgebiet verliefen ohne nennenswerte Zwischenfälle. Bei der allgemeinen Kriminalitätslage zeichnet sich seit Beginn der EURO 08 ein eher ruhiger Verlauf ab. Trotz der zum Teil hohen Zusatzbelastung der Sicherheitskra?fte ist es der Kantonspolizei Zürich und den Kommunalpolizeien gelungen, die Grundversorgung zu gewährleisten.

Auch die Verkehrssituation auf dem Hochleistungsstrassennetz präsentierte sich weitgehend im gewohnten Rahmen. Eurobedingte Behinderungen des Strassenverkehrs waren im kleineren Ausmasse rund um die Stadt Zürich sowie an den beiden Anlegestellen des Fährenbetriebs Meilen-Horgen zu verzeichnen.

Die Abwicklung des zusätzlichen Fanaufkommens an den Spieltagen vom 9.,13. und 17. Juni 2008 im Flughafen Zürich-Kloten verlief unproblematisch.

Festnahmen
Der Blick in die Verhaftstatistik bestätigt den beschriebenen Trend. Von den 341 im Zusammenhang mit der EURO 08 verzeichneten Festnahmen durch Stadt- und Kantonspolizei Zürich sind eine Vielzahl auf Verstösse gegen die Allgemeine Polizeiverordnung zurückzuführen sind.

Darunter fallen Delikte wie Unfug, Trunkenheit oder Störung der polizeilichen Tätigkeit, welche in der Regel nur eine vorübergehende Festnahme zwecks Personalienerhebung und Befragung nach sich ziehen. Verhaftungen wegen gravierenderen Delikten gegen die körperliche Integrität wie Raub, Körperverletzung, Tätlichkeit sind bis anhin 57 zu verzeichnen. Weitere 51 Festnahmen erfolgten wegen Diebstahls.

Am zweiten Zürcher Spielabend wurden vor allem im Gedränge ums Stadion, in den Trams oder in der Fanmeile elf Taschendiebe festgenommen.

Das Konzept der erweiterten Haftorganisation in der Polizeikaserne hat sich seit Beginn der EURO 08 durchwegs bewährt. Festnahmen konnten speditiv über die Haftstrasse abgewickelt werden.

Patientenaufkommen
In den diversen Behandlungsstellen von Schutz & Rettung Zürich dominierten im Zusammenhang mit der EURO 08 Bagatellfälle wie Schnittverletzungen, Kopfschmerzen und Übelkeit, Prellungen und Stauchungen. Insgesamt wurden bis anhin 479 Personen medizinisch betreut, davon 131 in der Patientensammelstelle Hohe Promenade. Vom Total der Behandelten mussten 49 zur Weiterbehandlung in ein Spital eingewiesen werden.

Leider sahen sich die in der Patientensammelstelle stationierten Pflegefachkräfte und Zivilschützer oftmals mit sehr aggressiven Patienten konfrontiert, was immer wieder den Beizug von Polizeikräften nötig machte. Erfreulich jedoch ist die Tatsache, dass bis anhin lediglich 2 alkoholisierte Patienten unter 16 Jahren eingeliefert wurden.

In der Statistik weisen die Tage, an welchen in Zürich Fussballspiele ausgetragen wurden, die grösste Anzahl Behandlungen auf. Der Spitzentag mit total 91 Behandlungen war am 13. Juni 2008 anlässlich der Partie Italien – Rumänien.

Stadt ZürichStadt Zürich / 18.06.2008 - 10:23:00