Schweiz: Damit es nicht brennt – Tipps für eine gefahrlose Advents- und Weihnachtszeit

Kerzenlicht, Tannenzweige, Plätzchenduft – die Adventszeit ist für viele die stimmungsvollste Zeit des Jahres. Doch mit dem vorweihnachtlichen Zauber steigt auch die Brandgefahr in Wohnungen und Häusern erheblich.

Damit aus Besinnlichkeit keine Katastrophe wird, lohnt es sich, typische Gefahrenquellen zu kennen und einfache Sicherheitsmassnahmen zu treffen.

Advent und Weihnachten zählen zu den brandgefährlichsten Zeiten im Jahr. Jedes Jahr ereignen sich in der Schweiz mehrere hundert Brände in der Advents- und Weihnachtszeit – viele davon vermeidbar. Häufigste Auslöser sind Kerzen, trockene Gestecke, überlastete Steckdosenleisten oder unbeaufsichtigte Elektrogeräte. Ein Funke genügt – und der Adventskranz steht in Flammen. Damit es gar nicht so weit kommt, ist Aufmerksamkeit und Prävention gefragt.



Typische Brandgefahren im Advent

In der Adventszeit häufen sich bestimmte Gefahrenquellen, die sich durch die besondere Stimmung, die Deko und das winterliche Verhalten ergeben.

Die häufigsten Ursachen:

  • Offenes Feuer: Kerzen auf Adventskränzen oder Weihnachtsbäumen
  • Elektrische Lichterketten: defekte Kabel, Billigprodukte, Überhitzung
  • Trockene Zweige: ausgetrocknete Adventsgestecke und Weihnachtsbäume
  • Küche: Fettbrände beim Backen und Kochen, unbeaufsichtigte Geräte
  • Überlastete Stromkreise: zu viele Geräte an einer Steckdose
  • Nachlässigkeit: Kerzen brennen lassen beim Verlassen des Raums


Gefahr Nr. 1: Kerzen

Die grösste Brandursache in der Adventszeit sind klassische Wachskerzen. So schön das warme Licht auch ist – es geht ein reales Risiko davon aus.

Was Sie beachten sollten:

  • Kerzen niemals unbeaufsichtigt brennen lassen – auch nicht „nur kurz“
  • Nur standfeste Kerzenhalter aus nicht brennbarem Material verwenden
  • Kerzen immer senkrecht befestigen – nie schräg oder locker
  • Den Untergrund feuerfest gestalten, z. B. mit Metall- oder Steinschalen
  • Ausreichend Abstand zu Vorhängen, Dekostoffen, Ästen und Papier halten
  • Kerzen nicht bis zum Ende herunterbrennen lassen
  • Streichhölzer und Feuerzeuge kindersicher aufbewahren


Adventskranz & Weihnachtsbaum – trockene Gefahr

Mit der Zeit trocknen Tannenzweige aus – und verwandeln sich in leicht entzündliches Material. Besonders gefährlich wird es, wenn offene Flammen dazukommen.

Tipps für sicheren Umgang:

  • Adventskränze regelmässig mit Wasser besprühen, um sie feucht zu halten
  • Kranz oder Gesteck nicht auf brennbare Unterlagen stellen
  • Christbaum möglichst spät aufstellen und täglich giessen
  • Kerzen nie direkt über trockenen Zweigen platzieren
  • Baum kippsicher aufstellen – mit stabilem, wassergefülltem Ständer
  • Auf ausreichenden Abstand zu Heizkörpern und offenen Kaminen achten

Ein vollständig ausgetrockneter Christbaum kann sich in Sekunden vollständig entzünden – und innerhalb von Minuten das ganze Wohnzimmer in Brand setzen.



Lichterketten und Strom – nicht immer ungefährlich

Elektrische Lichterketten und Weihnachtsbeleuchtung sind zwar sicherer als offene Flammen – aber auch hier lauern Gefahren.

Darauf sollten Sie achten:

  • Nur geprüfte Produkte mit CE-Kennzeichnung oder GS-Zeichen verwenden
  • Defekte Lichterketten (z. B. mit beschädigten Kabeln) sofort entsorgen
  • Keine Lichterketten für den Innenbereich im Aussenbereich verwenden
  • Keine Mehrfachstecker in Serie schalten („Steckerleisten-Kaskaden“)
  • Auf Wärmentwicklung achten – Geräte nicht abdecken
  • Zeitschaltuhr oder smarte Steckdose nutzen – nie über Nacht brennen lassen


Brandherd Küche: Plätzchen, Fondues und Festbraten

Im Advent wird viel gebacken, gebraten und gekocht – das birgt Risiken, besonders wenn heisse Fette oder unbeaufsichtigte Herdplatten ins Spiel kommen.

Wichtige Sicherheitshinweise:

  • Beim Kochen nie den Raum verlassen – auch nicht „nur kurz“
  • Keine brennbaren Gegenstände (Topflappen, Papier) in Herdnähe lagern
  • Fett nicht überhitzen – ab ca. 280 °C besteht akute Brandgefahr
  • Fettbrände niemals mit Wasser löschen – stattdessen Deckel auf den Topf
  • Kinder beim Kochen nie unbeaufsichtigt lassen

Was tun im Brandfall?

Wenn trotz aller Vorsicht ein Feuer ausbricht, kommt es auf rasches und überlegtes Handeln an:

  • Ruhe bewahren!
  • Feuerwehr über 118 alarmieren
  • Menschen retten, nicht Gegenstände
  • Kleine Brände (z. B. Adventskranz) mit Löschdecke oder Wasser löschen – aber nur, wenn gefahrlos möglich
  • Bei Rauchentwicklung: sofort Raum verlassen, Türe schliessen
  • Keine Aufzüge im Brandfall benutzen

Ein funktionierender Rauchmelder kann im Ernstfall Leben retten. In der Schweiz sind diese in Neubauten Pflicht – für ältere Wohnungen und Häuser wird dringend zur Nachrüstung geraten.

Checkliste: So machen Sie Ihr Zuhause brandsicher

  • Adventskranz auf feuerfester Unterlage?
  • Kerzen niemals unbeaufsichtigt?
  • Frische Tannenzweige und tägliches Giessen?
  • Lichterketten geprüft und unbeschädigt?
  • Steckdosen nicht überlastet?
  • Feuerlöscher oder Löschdecke griffbereit?
  • Rauchmelder installiert und funktionsfähig?

Fazit: Adventszauber mit Achtsamkeit

Die Adventszeit soll festlich, friedlich – und vor allem sicher sein. Ein wenig Achtsamkeit im Alltag kann viel bewirken. Wer offen mit Feuer, Strom und Dekoration umgeht, bewahrt nicht nur sein Heim vor Schaden, sondern schützt auch das, was in dieser Zeit am wichtigsten ist: Menschenleben.

Machen Sie dieses Jahr aus „Sicher ist sicher“ eine feste Adventstradition – für sich, Ihre Familie und alle, die Ihnen am Herzen liegen.



 

Quellen: Beratungsstelle für Brandverhütung BFB/Feuerwehrverband Schweiz/Polizei.news-Redaktion
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