«Regierung hat Kontakt zu Arbeitnehmenden verloren»
Die Medienmitteilung im Wortlaut:
Die Regierung und mit ihr die bürgerliche Mehrheit im Parlament haben alle Vorschläge für eigenständige Massnahmen des Kantons abgelehnt.
Obwohl Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter im Vorfeld der Krisendebatte den Kantonsrat mit einer kleinen Manifestation auf den Ernst der Lage aufmerksam gemacht hatten, entstand im Laufe der Debatte der Eindruck, dass die Regierung und mit ihr die Fraktionen von SVP, CVP und FDP nichts dazu gelernt haben.
Doch die Realität ist hart:
Inzwischen sind allein im Kanton St.Gallen über 14 000 Personen von Kurzarbeit betroffen, 7300 Menschen sind arbeitslos oder suchen eine neue Stelle und über 1500 Jugendliche unter 25 Jahren stehen entweder auf der Strasse oder müssen um ihren Job bangen.
Trotzdem begnügt sich der Kanton mit der Rolle eines passiven Mitzahlers von Bundes-Konjunkturmassnahmen. Innovative Ideen zeigt die Regierung nicht und sämtliche von der SP im «Roten Konjunkturpaket» gemachten konkreten Vorschläge wurde haushoch abgeschmettert.
Regierung und bürgerliche Parteien haben offensichtlich den Kontakt zur Arbeitnehmerschaft im Kanton verloren. Bei den Betroffenen aber geht die Angst um und sie erwarten von den Politikerinnen und Politikern mehr als die gefällten, braven Verwaltungsentscheide.
Hier scheint der beschäftigungspolitische Sachverstand abhanden gekommen zu sein.