Halbe Million für die Erhaltung der ältesten Turnhalle der Schweiz
Die Konvikthalle im zentralen Regierungsviertel in Frauenfeld ist im Hinweisinventar der Denkmalpflege in der höchsten Stufe als «besonders wertvoll» erfasst. Ein Abbruch darf nur vorgenommen werden, falls dies übergeordnete Interessen verlangen. Aus diesem Umstand erwächst dem Kanton die Pflicht, die im Vorfeld auf des schliesslich vom Volk abgelehnten Projekts «Verwaltungsgebäude II» aufgeschobenen Massnahmen zur Substanzerhaltung einzuleiten.
Vordringlich sind die Sanierung der Fundamente und der Ersatz beziehungsweise die Ergänzung des Sandsteinsockels samt Vorbereitungs- und Baumeisterarbeiten. Diese Massnahmen erfordern den Aus- und Wiedereinbau des Riemenparkett-Bodenbelags sowie Anpassungen an den Heiz- und Elektro-Installationen. Parallel dazu soll der Hallenboden thermisch isoliert werden.
Weitere Massnahmen betreffen die Dacheindeckung, Spenglerarbeiten, Blitzschutz sowie die Instandstellung der Fassadenschalungen. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von vier Monaten. Bis nach den Sommerferien 2009 sollen diese dringenden Arbeiten, die in Abstimmung mit dem Programm für die Sanierung des Verwaltungsgebäudes erfolgen, beendet sein.
Momentan ist die Halle unentgeltlich der Stadt Frauenfeld zur Nutzung und zur Durchführung sporadischer Veranstaltungen überlassen. Diese Abmachung soll bis zum Baubeginn beibehalten werden. Danach soll die Regelung von Betrieb und Nutzung der Halle wieder durch die kantonale Liegenschaftsverwaltung vorgenommen werden.
Private Initianten prüfen zurzeit die Idee, die Turnhalle aufgrund ihres speziellen Charmes als Kultur-Gastro-Eventlokal im Ganzjahresbetrieb zu nutzen. Voraussetzung für eine allfällige Vermietung der Halle ist ein weiterer Regierungsratsbeschluss. Zudem müssten alle mit einer derartigen Nutzung verbundenen baulichen Investitionen von den Mietern erbracht werden. Im Gegenzug würde ein langfristiger Nutzungsvertrag gewährt.