Der Wahntraum der Chancengleichheit
Als ob es Zufall wäre, erscheint dieser Tage eine Studie des Nationalen Forschungsprogramms. Zu einem Zeitpunkt da wir in mehreren Kantonen im Vorfeld des Abstimmungskampfes zur HarmoS Frage stehen. Diese Studie will belegen, dass Probleme mit so manchen Jugendlichen vor allem wegen der Chancenungleichheit beständen. Sie will auch belegen, dass Jugendprobleme nichts mit der antiautoritären Erziehung zu tun hätten. Sie meint, dass Kinder, welche mitbestimmen können und auch einmal ermutigt werden, sich besser entwickeln würden. Somit lässt die Studie unterschwellig durchblicken, dass bei einer autoritären Erziehung ein Kind weder mitbestimmen kann noch je einmal ermutigt würde. Weiter heisst es: «Dass es nicht angehe, dass jemand einfach Pech hätte, weil er in die falsche Familie hineingeboren wurde.»
Jeder Erwachsene kann wissen, dass niemand eine Chancengleichheit für alle Menschen schaffen kann, weil zu viele Faktoren in das Leben der Menschen hineinwirken. Die Bereiche, welche einen Menschen unterschiedlich machen und unterschiedlich beeinflussen, sind so mannigfaltig, dass: «Wer eine völlige Chancengleichheit machen will, die Hölle auf Erden schafft.» Es werden Voraussetzungen für eine Regierung geschaffen, wie wir sie vor und im 2. Weltkrieg gekannt haben, diesmal nur unter einer anderen Politfarbe.
Weiters lassen die Forscher dieser Studie ausser Acht, dass kein Mensch von sich aus gut ist. Der eine ist mehr, der andere weniger schlecht, aber ein Mensch der nur gut ist, gibt es nicht. Vielmehr haben alle Menschen einen mehr oder weniger grossen Zug zum Bösen. Jeder, der nur einigermassen sich selbst kennt, muss bekennen, dass der Mensch von Natur aus eine unersättliche Begierde in sich hat. Deshalb braucht er Grenzen, Erziehung und Zurechtweisung. Auch bei einer autoritären Erziehung kann und soll man auf den Charakter des Kindes Rücksicht nehmen und das Kind rühmen, wenn es etwas gut getan hat. Solches bleibt nicht nur der antiautoritären Erziehung vorbehalten. Wo es aber etwas schlecht getan hat, muss es gerügt und wenn nötig bestraft werden, wenn das nicht geschieht, dann wird es leicht auf Abwege kommen.
Weiters ist eine gute Bildung oder gar ein Hochschulabschluss noch lange kein Beweis, dass dieser Mensch gut ist und Gutes tut. Es blieb in den vergangenen Jahren den Bürgern nicht verborgen, was so mancher wohlsituierte Hochschulabsolvent an zweifelhaften Machenschaften geleistet hat.
Für mich geht diese Studie mit Teilwahrheiten um und wird gezielt dazu gebraucht, um ein politisch gestecktes Ziel, die Gleichschaltung aller Kinder, zu erreichen. Das lässt schlussendlich keinem Individualismus mehr Raum und ist äusserst gefährlich.