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2007: Keine hohen Wellen bei der Seepolizei

Kreuzlingen. Drei Tote und vier Verletzte im letzten Jahr im Thurgauer Teil des Bodensees. Die Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau zieht eine durchschnittliche Bilanz.

Die Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau zog an einer Medienkonferenz am Freitag, 11. Januar eine durchschnittliche Bilanz des vergangenen Jahres. Auf Thurgauer Gewässern wurden 2007 17 Unfälle registriert, drei mehr als im Vorjahr. Grossereignisse blieben weitgehend aus. Viel Arbeit gab es für die Tauchergruppe.

Drei Personen verloren 2007 im Thurgauer Teil des Bodensees ihr Leben, eine mehr als 2006. Ende Juni fiel ein 72-jähriger Segler auf offener See vor Arbon über Bord und wird seither vermisst. Ende Juli starb bei Arbon ein 69-jähriger Ruderer an einem Herzversagen. Das gleiche Schicksal ereilte einen Monat später einen 71-jährigen Schwimmer in Romanshorn.

Von den vier Fällen mit Verletzten bleibt vor allem der tragische Unfall eines 20-jährigen Mannes in Erinnerung. Er zog sich Anfangs Mai in Steckborn bei einem Sprung ins Wasser einen Halswirbelbruch zu, welcher zur Tetraplegie führte. Erfreulich ist hingegen, dass wie bereits im Vorjahr keine Taucherunfälle verzeichnet werden mussten.

Teure Schiffsbrände
Im vergangenen Jahr wurde die Seepolizei zu zwei Schiffsbränden gerufen. Im Gegensatz zu 2006 forderten diese erfreulicherweise keine Verletzten. Das brennende Segelschiff vor Horn und das brennende Motorschiff vor Gottlieben verursachten aber einen Sachschaden von rund 60’000 Franken. Der Gesamtschaden aller Schiffsunfälle beläuft sich auf 126’000 Franken, was im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zunahme bedeutet (plus 40’000 Franken).

Mehr Sturmwarnungen, mehr Vandalismus, mehr Taucheinsätze
Die Kapriolen mit extremen Wetterlagen haben sich einmal mehr auch auf den Bodensee ausgewirkt. So nahmen etwa die von der Kantonalen Notrufzentrale im Polizeikommando Thurgau ausgelösten Wetterwarnungen für Starkwind und Sturm von 312 auf 379 Ereignisse markant zu. Die Trefferquote der Meteorologen dabei war hoch: gefährliche Situationen konnten über das ganze Jahr hinweg rechtzeitig angekündigt werden.

Zu schaffen machte im vergangenen Jahr die Zunahme von Vandalenakten. So wurde zum Beispiel in einer Septembernacht in Kreuzlingen ein Kursschiff losgebunden, welches dann in Richtung offene See trieb. Dank dem schnellen Einsatz der Seepolizei der Kantonspolizei Thurgau konnte es unversehrt zurück in den Hafen geschleppt werden.

Gefordert waren 2007 die Polizeitaucher. Vor allem im Zusammenhang mit den Suchaktionen nach Ylenia und einem Vermissten in Bischofszell wurden die Thur und diverse Weiher betaucht. Zudem bargen die Taucher Ende März vor Landschlacht ein Motorschiff aus 52 Metern Tiefe. Total wurden 27 Einsätze geleistet, zehn mehr als im Vorjahr 2006.

Der tiefe Wasserpegel stellte anfangs 2007 für die der Seepolizei angegliederte Schifffahrtskontrolle eine besondere Herausforderung dar. Ein Teil der über 7000 Wasserfahrzeuge wurde später eingewassert, die meisten Liegeplätze rund eineinhalb Monate später als üblich bezogen. Gleichwohl wurden rund 1’500 Boote von den technischen Experten geprüft. Rund 500 Personen legten zudem die Theorie für die Bootsprüfung ab, rund 550 wurden praktisch geprüft. Die ebenfalls zur Seepolizei gehörende Ölwehr verzeichnete sieben Einsätze.

Gesamter See: weniger Unfälle, mehr Verletzte
Auf dem gesamten Bodensee und dem Hochrheinabschnitt bis Schaffhausen ereigneten sich im Jahr 2006 insgesamt 160 Unfälle mit 10 Toten und 52 Verletzten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Unfälle um 21 (-12 Prozent) gefallen, wobei Baden-Württemberg die grösste Abnahme verzeichnete. Bei den Schiffsunfällen beträgt der Rückgang sogar 19 Prozent (-31 auf 128). 52 Personen wurden verletzt, das sind beinahe doppelt so viele wie im letzten Jahr (28). Die Zahl der Toten ging auf zehn zurück (-1). Hier geht es zur Bildergalerie

ThurgauThurgau / 11.01.2008 - 11:39:00