• Aargau
  • Appenzell Ausserrhoden
  • Appenzell Innerrhoden
  • Basel-Landschaft
  • Basel-Stadt
  • Bern
  • Freiburg
  • Genf
  • Glarus
  • Graubünden
  • Jura
  • Luzern
  • Neuenburg
  • Nidwalden
  • Obwalden
  • Schaffhausen
  • Schwyz
  • Solothurn
  • St.Gallen
  • Stadt Winterthur
  • Stadt Zürich
  • Tessin
  • Thurgau
  • Uri
  • Waadt
  • Wallis
  • Zug
  • Zürich

Street Parade in Zürich: Polizei zieht Bilanz

Zürich/ZH. Sonntag, 30. August 2015. Im Rahmen der Street Parade am Samstag, 29. August 2015, musste die Stadtpolizei Zürich zu einigen Einsätzen ausrücken.

Kurz nach 14.00 Uhr starteten an der 24. Street Parade 26 Love Mobiles auf die Route rund um das Zürcher Seebecken. Grundsätzlich verlief der Anlass mit mehreren hunderttausend Besuchenden grösstenteils friedlich. Die im Vorfeld eingeleiteten Massnahmen im Bereich Crowd Management haben sich positiv auf den Verlauf der Parade ausgewirkt.

In der Nacht von Freitag, 28. August 2015, auf Samstag waren keine besonderen Vorkommnisse im Zusammenhang mit der Veranstaltung zu verzeichnen.

Obwohl der Samstagnachmittag grösstenteils friedlich verlief, kam es zu einigen gravierenden Vorfällen. Kurz nach 13.30 Uhr beobachtete ein Mitarbeiter des Polizeilichen Assistenzdienstes an der Seepromenade einen Mann, der sich verdächtig verhielt. Zur Kontrolle forderte er eine Polizeipatrouille an und behielt den Mann im Auge.

Es zeigte sich rasch, dass er gut und richtig reagiert hatte, weil der 30-Jährige mit einem Behälter unterwegs war, indem sich eine leicht entzündbare flüssige Substanz befand. Der verwirrte, polizeilich bekannte Schweizer wurde für weitere Abklärungen auf eine Wache gebracht. Aufgrund seines Zustandes musste ein Notarzt aufgeboten werden, welcher den Mann in eine psychiatrische Klinik einweisen liess.

Ebenfalls im Verlaufe des Nachmittags wurden rund ein Dutzend Personen durch unbekannte Täter zum Teil mit Reizstoff kontaminiert und gleichzeitig wurden ihnen die getragenen Halsketten entrissen. Den Unbekannten gelang es nach den Raubstraftaten jeweils in der Menschenmenge unterzutauchen und zu flüchten. Die Stadtpolizei Zürich leitete umgehend eine Fahndung ein.

Am frühen Abend konnte ein mutmasslicher Täter, ein 34-jähriger Italiener, am Bürkliplatz verhaftet werden. In seiner Unterwäsche konnten diverse Schmuckstücke gefunden und sichergestellt werden.

Kurz vor 15.30 Uhr mussten Sanität und Polizei zum Schanzengraben ausrücken, da dort im Bereich der Einmündung des Zürichsees eine junge Frau bewusstlos aus dem Wasser geborgen worden war. In kritischem Zustand musste die 17-Jährige umgehend ins Spital gebracht werden. Gemäss ersten Angaben der Ärzte ist sie ausser Lebensgefahr. Aufgrund von ersten Aussagen kann eine Dritteinwirkung weitgehend ausgeschlossen werden.

Im Laufe des Nachmittags mussten Besucherinnen und Besucher, die Richtung Bellevue unterwegs waren, via Münsterbrücke, Stadthausquai zur Bahnhofstrasse umgeleitet werden. Grund dafür war unter anderem eine zu hohe Menschendichte im Raum Bellevue. Um 17 Uhr konnte diese Massnahme wieder aufgehoben werden.

Bewährt hat sich auch, dass die Einsatzleitung aufgrund der Videobilder und GPS-Daten, die Geschwindigkeit der Lovemobiles, ähnlich wie in einer Dosieranlage, gezielt beeinflussen konnte. Dadurch konnten auch die Besucherströme frühzeitig umgeleitet werden.

Gegen 18.00 Uhr musste ein verletzter 21-jähriger Schweizer vor dem Kino Arthouse beim Stadelhofen notfallmässig ins Spital gebracht werden, da er sich an Glasscherben einer Schaufensterscheibe arterielle Verletzungen zugezogen hatte. Er ist gemäss Angaben der Ärzte ausser Lebensgefahr. Aufgrund von ersten polizeilichen Ermittlungen kann eine Dritteinwirkung nicht ausgeschlossen werden. Die Stadtpolizei Zürich sucht in diesem Zusammenhang Zeuginnen und Zeugen.

Um 20.00 Uhr geriet ein Schwimmer beim Schanzengraben in eine Schiffschraube. Mit schweren Beinverletzungen musste der 28-Jährige sofort ins Spital gebracht werden.

Bis zum Abend wurden drei Personen nach übermässigem Alkohol- und/oder Drogenkonsum, wegen Eigen- oder Fremdgefährdung in Gewahrsam genommen und in der Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAB) eingeliefert.

Detektive der Verwaltungsabteilung mussten diverse Verzeigungen wegen illegalen Getränke- und Essensstände aussprechen. Auch musste an verschiedenen Örtlichkeiten interveniert werden, weil der öffentliche Raum mit Lautsprechern beschallt wurde.
Bereits am Vormittag verhinderte die Stadtpolizei Zürich eine illegale Party auf dem Kibag-Areal.

Auch der späte Abend und die Nacht der diesjährigen Street Parade verliefen ohne grössere Zwischenfälle. Trotzdem wurde die Stadtpolizei Zürich häufig wegen Lärmklagen aber auch zu Auseinandersetzungen und Schlägereien gerufen, bei denen Personen zum Teil auch leicht verletzt wurden.

Einmal mehr haben sich die Sicherheitsmassnahmen von Veranstalter, Stadtpolizei und Schutz & Rettung bewährt. Aus diesem Grund zieht die Stadtpolizei eine vorwiegend positive Bilanz.

Trotzdem hatten die Polizistinnen und Polizisten in den späten Abendstunden und während der Nacht diverse Einsätze wegen Auseinandersetzungen zu leisten. Grund dafür war in den meisten Fällen übermässiger Alkohol- und/oder Drogenkonsum.

Kurz nach 22.00 Uhr war ein starker Personenabgang zu verzeichnen. Die Musik wurde pünktlich abgestellt, es ergaben sich keine grösseren Probleme daraus. Das Geschehen verlagerte sich in den Bereich der Langstrasse, wo sich bis in die frühen Morgenstunden sehr viele Leute aufhielten.

Grundsätzlich war die Stimmung aber ab Mitternacht nicht anders als sonst in Sommernächten. Es gab auch kaum Versuche, illegale Partys zu organisieren. Die Stadtpolizei nahm mehrere Personen fest, die verdächtigt werden Raubstraftaten und Taschendiebstähle begangen zu haben.

Insgesamt verhaftete die Stadtpolizei Zürich im Verlauf des Samstags und in der darauffolgenden Nacht 34 Männer im Alter von 18 bis 43 Jahren. Gründe für die Festnahmen waren: Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung, Diebstahl, Verbotenes Waffentragen und Hinderung Amtshandlung. Bis zur Stunde wurden 9 Personen nach erfolgten Befragungen wieder entlassen. Die Festgenommenen stammen aus der Schweiz (8), Gambia (5), Italien (12), Algerien (4), Guinea Bissau (1), Deutschland (4).

Elf Personen darunter eine Frau und ein Minderjähriger (17) mussten nach übermässigem Alkohol- und oder Drogenkonsum und Fremd- oder Eigengefährdung in die Zürcher Ausnüchterungs- und Betreuungsstelle (ZAB) eingeliefert werden.

Die Polizeikräfte mussten auch immer wieder zu Sanitätsposten ausrücken, weil sich Patienten renitent verhielten. In der Patientensammelstelle NUK (Notunterkunft) von Schutz & Rettung Zürich wurden 119 Personen betreut.

Detektive und Betäubungsmittelfahnder der Stadtpolizei nahmen 15 Personen fest und stellten rund 470 Ecstasytabletten, 260 Gramm Marihuana sowie kleinere Mengen Kokain, Amphetamin und MDMA sicher. Zudem wurden 520.00 Schweizerfranken beschlagnahmt.

Detektive der Abteilung Bewilligungen verzeigten mehrere illegale Händler und Standbetreiber, welche die Schlusszeiten nicht einhielten. Zudem wurden rund ein Dutzend Betreibende von Restaurants und Lokalen ermahnt, weil sie Lautsprecheranlagen im Freien aufgestellt hatten und einige auch verzeigt, nachdem sie die polizeilichen Anordnungen nicht befolgt hatten.

Stadt ZürichStadt Zürich / 30.08.2015 - 11:25:18