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Über 50 Hunde aus Osteuropa geschmuggelt

Schaffhausen/SH. Mittwoch, 13. Juli 2016. Ermittler der Zollfahndung Schaffhausen konnten einer im Schweizer Zollgebiet wohnhaften Deutschen den Schmuggel von insgesamt 51 Hunden und Hundewelpen nachweisen. Für die Tiere – vorwiegend der Rassen Chihuahua und Prager Rattler – fehlte zudem die Tollwutimpfung und der vorgeschriebene Chip zur Identifikation.

Seit Dezember 2010 schmuggelte die gelernte Coiffeuse bei rund 15 Fahrten die 8 bis 10 Wochen alten Welpen in die Schweiz. Die Einreisen erfolgten bei verschiedenen Grenzübergängen im Raum Schaffhausen. Anschliessend wurden die Hunde an diverse Kunden verkauft. Zum Verkauf angeboten wurden die Hunde im Internet auf verschiedenen Plattformen. Die Übergabe der Welpen an die Käufer erfolgte hauptsächlich in Schaffhausen auf den Parkplätzen beim «Schwabentor» sowie beim Kinepolis.

Der Schmuggel flog auf, weil sich die Meldungen über Hunde aus dem Ausland ohne Tollwutimpfung und Chip beim Kantonstierarzt Schaffhausen häuften. Dieser erstattete daraufhin Anzeige bei der Zollfahndung. Bei der im November 2015 durchgeführten Hausdurchsuchung konnten verschiedene Beweismittel sichergestellt werden.
Die Beschuldigte ist geständig. Die hinterzogene Mehrwertsteuer muss die Schmugglerin nachbezahlen. Sie muss zudem mit einer empfindlichen Busse wegen der illegalen Einfuhr der ungeimpften Hunde rechnen.

Augen auf beim Hundekauf

Tiere aus Ost- oder Südeuropa, welche über das Internet angeboten und zumeist auf Park- plätzen direkt oder durch Zwischenhändler in der Schweiz verkauft werden, können nicht nur ein Tollwutrisiko darstellen, sondern auch eine Vielzahl anderer Krankheiten mitbringen. Zudem sind solche illegalen Importe auch aus tierschützerischer Sicht problematisch. Diese Tiere werden häufig unter qualvollen Bedingungen produziert, oft sind sie physisch und psychisch unterentwickelt, da sie zu früh von der Mutter getrennt und in Massen gezüchtet werden. Tierschutzprobleme in den Herkunftsländern werden durch die Übernahme solcher Tiere nicht gelöst, sondern zumeist noch gefördert. Strassenhunde und gerettete Hunde können traumatisiert und schlecht sozialisiert sein. Vor dem Kauf ist ausdrücklich zu warnen und darauf hinzuweisen, dass die neuen Halter oft noch mit dem Gesetz in Konflikt kommen, weil die Tiere illegal eingeführt wurden.

Zudem ist Tollwut in vielen Ländern, insbesondere auch in beliebten Feriendestinationen wie der Türkei, Marokko, Algerien, Tunesien, aber auch in Serbien, oder Albanien weit verbreitet. Dort sterben wöchentlich Menschen qualvoll an Tollwut. Die Einfuhrvorschriften für Tiere aus diesen Ländern sind deshalb sehr streng. Das Veterinäramt Schaffhausen rät nebst dem Kauf von importierten Hunden auch dringend davon ab, Tiere aus den Ferien mitzubringen. Hunde sollten nur bei verantwortungsvollen Züchterinnen und Züchtern oder in einem Tierheim gekauft werden. Gute Tierheime sowie Züchterinnen und Züchter helfen und beraten bei der wichtigen Auswahl des richtigen Hundes.

Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen BLV hat Anfang Jahr die Informationskampagne «Augen auf beim Hundekauf» lanciert. Eine neue gleichnamige Broschüre informiert ausführlich über Vor- und Nachteile eines Hundekaufs übers Internet, bei der Züchterin oder dem Züchter, im Tierheim und auch im In- oder Ausland.

SchaffhausenSchaffhausen / 13.07.2016 - 09:58:01