Sachbeschädigungen und Angriffe bei Umzug

Bern/BE. Sonntag, 22. Mai 2016. In der Nacht auf Sonntag haben sich in der Stadt Bern mehrere hundert Personen zu einem Umzug formiert und Sachbeschädigungen verübt. Ausgerückte Einsatzkräfte der Polizei und der Feuerwehr wurden ebenfalls massiv angegriffen. Ein Vordringen des gewaltbereiten Umzuges in die Innenstadt konnte verhindert werden.

Am Samstagabend, 21. Mai 2016, nach 22.00 Uhr, gingen bei der Kantonspolizei Bern mehrere Lärmklagen zu einer Party am Warmbächliweg in Bern ein. Erste Abklärungen ergaben, dass Unbekannte auf das Gelände der ehemaligen Kehrichtverbrennungsanlage eingedrungen waren.

Wie Einsatzkräfte vor Ort feststellten, wurden die Eingänge dabei durch vermummte und mit Funkgeräten ausgerüstete Personen kontrolliert. Auf dem Gelände befanden sich zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert Personen.

Die Polizisten hielten sich – gestützt auf erste Einschätzungen, wonach eine erhöhte Gewaltbereitschaft bestand – zunächst im Hintergrund und boten Verstärkung auf.

Zeitgleich formierte sich bereits ein sichtbar organisierter Umzug. Dieser führte zunächst über den Loryplatz in Richtung Innenstadt. Dabei wurden aus dem lautstarken Umzug, welcher mehrere hundert Personen umfasste, immer wieder massive Sachbeschädigungen begangen. Es wurden Scheiben eingeschlagen und Sprayereien verübt.

Bei der Kantonspolizei gingen zahlreiche Anrufe von eingeschüchterten und besorgten Personen ein. Darunter auch aus dem Frauenspital, welches ebenfalls betroffen war, sowie einem Altersheim.

Einsatzkräfte von Blaulichtorganisationen, welche sich dem Umzug näherten, wurden jeweils unvermittelt und mit hoher Gewaltbereitschaft angegriffen. So wurden Feuerwehrleute, welche auf Grund eines automatischen Brandalarms ausgerückt waren, ebenfalls unter anderem mit Steinen beworfen. Ein aus grosser Nähe geworfener faustgrosser Stein durchschlug die Beifahrerscheibe und traf einen der Fahrzeuginsassen.

Um den Umzug zu stoppen und ein Eindringen in die Innenstadt zu verhindern, wurden durch die polizeilichen Einsatzkräfte mehrere Absperrungen errichtet. Beim Bühlplatz gelang es den Polizistinnen und Polizisten schliesslich, den Umzug unter Einsatz eines Wasserwerfers, Reizstoff und Gummischrot zu stoppen. Der Umzug splittete sich in der Folge auf.

Teile davon versuchten noch einmal, in Richtung Innenstadt weiterzuziehen. Dies konnte mit mehreren Sperren an der Laupenstrasse und der Effingerstrasse schliesslich unterbunden werden, woraufhin sich die Situation zunehmend beruhigte. Während dem Einsatz mussten mehrere Strassen für den Verkehr vorübergehend gesperrt werden.

Die Ermittlungen zu den Verursachern der Sachbeschädigungen und die Spurenauswertungen sind im Gange. Im Zusammenhang mit den Ereignissen wurden mehrere Personen zur Kontrolle angehalten. Weitere Anhaltungen waren infolge der grossen Personengruppe, der hohen Gewaltbereitschaft gegenüber allen Einsatzkräften sowie der verschiedenen Brennpunkte in der Nacht nicht möglich. Die Höhe des verursachten Sachschadens ist Gegenstand von Abklärungen.