Anklage nach Tötungsdelikt in Spiez erhoben

Spiez/BE. Montag, 23. Mai 2016. Die Regionale Staatsanwaltschaft Oberland hat gegen zwei Männer Anklage wegen Mordes erhoben. Ihnen wird vorgeworfen, im Mai 2013 in Spiez einen Mann und eine Frau tödlich verletzt zu haben. Die beiden Beschuldigten wurden im November 2014 nach umfassenden Ermittlungen festgenommen.

Im Verfahren infolge des zweifachen Tötungsdelikts vom 11. Mai 2013 an der Bahnhofstrasse in Spiez hat die Regionale Staatsanwaltschaft Oberland Anklage erhoben gegen zwei zum heutigen Zeitpunkt 19- und 48-jährige Schweizer.

Die beiden Männer werden beschuldigt, den 53-jährigen Leiter eines Kinderheims sowie dessen 51- jährige Partnerin tödlich verletzt zu haben. Beide Opfer wiesen zahlreiche Stichverletzungen auf.

Im Rahmen von umfangreichen Ermittlungen gelang es der Kantonspolizei Bern unter der Leitung der Staatsanwaltschaft, die mutmassliche Täterschaft zu identifizieren. Die beiden Männer, es handelt sich dabei um Vater und Sohn, wurden in der Folge am 27. November 2014 festgenommen und befinden sich seither in Untersuchungshaft.

Obwohl beide nur teilweise geständig sind und auch die Tatwaffe bislang nicht sichergestellt werden konnte, liegen der Staatsanwaltschaft dennoch genügend Beweismittel vor, dass Anklage erhoben werden kann. Unter anderem konnten den Tatverdächtigen am Tatort gesicherte DNA-Spuren zugeordnet werden.

Wie die Ermittlungen weiter ergaben, war der heute 19-jährige Mann im Sommer 2003 gemeinsam mit seinem Bruder einige Wochen im besagten Kinderheim untergebracht gewesen. Es liegen Hinweise vor, dass er sich gemeinsam mit dem Vater am Leiter des Heims rächen wollte, weil es aus seiner Sicht während seines Heimaufenthaltes zu unangemessenen Bestrafungen und Demütigungen gekommen war.

Ein dritter Mann, welcher im November 2014 ebenfalls festgenommen worden war, wurde im Februar 2015 gestützt auf einen Entscheid des Obergerichts aus der Untersuchungshaft entlassen. Das Verfahren gegen ihn wurde inzwischen eingestellt.